
© Boris Buchholz
Der Neubau der Berliner Bäkebrücke kommt 2025: Jetzt wird erstmal das Gas umgeleitet
In Lichterfelde wird es ernst: Um die Bäkebrücke über den Teltowkanal abreißen und neu bauen zu können, müssen zunächst die Versorgungskanäle verlegt werden. Die Brücke ist bis Ende August gesperrt.
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Jetzt ist es so weit: Ab 2025 soll die marode Lichterfelder Bäkebrücke über den Teltowkanal, die Bäkestraße verbindet den Ostpreußen- mit dem Hindenburgdamm, abgerissen und neu gebaut werden. Diese Arbeiten werden jetzt vorbereitet. Damit die Umgebung jenseits und diesseits des Kanals auch in der Bauzeit weiter mit Gas versorgt werden kann, werden die vorhandenen Leitungen umgebaut. Dafür ist die Bäkebrücke bis 30. August für den Straßenverkehr gesperrt.
Autofahrerinnen und -fahrern wird empfohlen, auf die Emil-Schulz-Brücke an der Königsberger Straße auszuweichen (eine Brücke weiter westlich). Menschen hoch zu Rad können den Krahmersteg nutzen (eine Brücke weiter östlich). Für alle, die zu Fuß unterwegs sind, ändert sich nichts: Sie können auch während der vorbereitenden Arbeiten weiter die Bäkebrücke beschreiten.

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Die eigentliche Großbaustelle soll in 2025 eingerichtet werden: Dann wird die alte Brücke abgetragen, die neue installiert. Der Neubau der Brücke sollte ursprünglich bereits 2022 erfolgen. Doch weil zunächst die Rammrathbrücke in Kleinmachnow an der Reihe war und danach krankheitsbedingte Ausfälle die Bearbeitung des Projekts verzögerten, kommt es erst drei Jahre später zum Baustart. Zwei Jahre sollen die Brückenarbeiten dauern. Dass die Brücke an der Bäkestraße marode ist und erneuert werden muss, ist seit Jahren vom Wasserstraßen-Neubauamt Berlin angekündigt.
Zwei Brücken wurden „zusammengenäht“
Die Widerlager der Bäkebrücke sind „abgängig und die Setzungen sind immer noch nicht abgeklungen“, erklärt Bauoberrätin Caroline Heine vom Wasserstraßen-Neubauamt. Kurz: Die „Pfeiler“ der Brücke bewegen sich, die Widerlager stammen aus dem Jahr 1901 und „haben die theoretische Nutzungsdauer von 110 Jahren überschritten“. Was verwundert: Denn wer über die Brücke spaziert, liest am Geländer als Baujahr die Jahreszahl 1959/1960.

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Die Erklärung: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde die Bäkebrücke gesprengt und kippte in den Kanal. Etwa die Hälfte der Brücke konnte später gehoben und gerettet werden – und da die benachbarte Krahmerbrücke baugleich und ebenfalls gesprengt worden war, stückelte man den „guten“ Teil der Krahmerbrücke kurzerhand an den „guten“ Teil der Bäkebrücke an. Clever und materialschonend, doch die Widerlager blieben die von 1901.
Weil der Brückenunterbau nicht mehr viel aushält, ist die Bäkestraße über dem Teltowkanal zur Tempo-30-Zone geworden, über die Brücke dürfen zudem nur Autos mit einer maximalen Breite von zwei Metern und höchsten 2,8 Tonnen Gewicht rollen. Mit der neuen Brücke sollen diese Beschränkungen Geschichte sein – ab 2027 soll der Verkehr wieder frei über den Kanal rollen.
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