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Teil der Einschulungsuntersuchung ist unter anderem ein Sehtest.

© Stefan Puchner/dpa

Einschulung in Berlin: Fast die Hälfte der Neuköllner Erstklässler hat einen Förderbedarf

Nach zwei Pandemiejahren fanden in Neukölln erstmals wieder alle Einschulungsuntersuchungen statt. Dabei zeigt sich: Viele Kinder benötigen Unterstützung.

Bevor die Einschulungsfeiern für die neuen Erstklässler:innen stattfinden, müssen – so sehen es zumindest die offiziellen Regeln des Schulgesetzes vor – alle Kinder ärztlich untersucht und getestet werden. In den vergangenen beiden Jahren fanden diese Untersuchungen pandemiebedingt nur sehr beschränkt statt. 

Nun meldete das Neuköllner Gesundheitsamt, dass in diesem Jahr wieder alle Kinder untersucht worden seien: Insgesamt betrifft das im Bezirk 3393 neue Erstklässler:innen. Zugleich sei bei fast der Hälfte der Kinder ein Förderbedarf festgestellt worden, weil sie etwa motorisch nicht auf dem Level gleichaltriger sind.

Gesundheitsstadträtin Mirjam Blumenthal (SPD) teilte dazu mit: „Nachdem pandemiebedingt in den letzten zwei Jahren die Schuleingangsuntersuchungen nur eingeschränkt stattfinden konnten, freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr diese wichtige Maßnahme für den Schulzugang bedarfsgerecht umsetzen konnten.“ 

Und weiter: „Berücksichtigt man dabei den tatsächlichen Zeitaufwand pro Untersuchung wird klar, dass dies nur durch den engagierten Einsatz der Mitarbeitenden unseres bezirklichen Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes möglich war.“

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Eine Untersuchung dauert demnach in der Regel eine Dreiviertelstunde. Es gibt gesundheitliche Tests, anschließend werden die Fähigkeiten des Kindes geprüft.

Birte Krutz, Leiterin des Neuköllner Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes (KJGD), beschreibt das Vorgehen so: Die Kinder würden nicht auf ihre generelle Eignung untersucht, sondern es gehe „darum, die sprachliche, motorische und geistige Entwicklung des Kindes zu beurteilen, um frühzeitig Elternhaus und Schule bestmögliche Förderungshinweise zu geben oder auch eine Rückstellung zu empfehlen.“

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Letzteres betraf im aktuellen Schuljahr 385 Kinder, für die eine spätere Einschulung beantragt wurde. Krutz sagte weiter: „Bei knapp der Hälfte der Kinder stellen wir Förderbedarf fest, überwiegend im Bereich Sprache und visuelle Wahrnehmung/Visuomotorik. Ziel unserer Empfehlungen ist es, jedem Kind die schulischen Bedingungen zu ermöglichen, die es braucht, um erfolgreich lernen zu können.“

Wenn die Mitarbeiter:innen des KJGD einen größeren Förderbedarf bei den Kindern feststellen, halten sie etwa Rücksprache mit der zuständigen Kita und/oder leiten Hilfen für die Familien ein, zum Beispiel Therapieangebote oder Unterstützungsangebote zur Erziehung.

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