Modellprojekt „Gute Arbeit“ in Friedrichshain-Kreuzberg: Berliner Bezirk will wohnungslosen EU-Migranten bei der Jobsuche helfen

Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sollen mehr Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt für wohnungslose EU-Migrant:innen geschaffen werden. Dazu arbeitet das Bezirksamt in einem Modellprojekt mit der Gebewo für soziale Dienste zusammen.

„Integrationspfade für wohnungslose EU-Migrant*innen in Gute Arbeit“ heißt das Projekt. Zentraler Punkt dabei ist der Aufbau eines Netzwerks. Derzeit werden potenzielle Arbeitgeber:innen aufgerufen, sich bei der Projektleitung zu melden. Das teilte das Bezirksamt am Montag mit.

„Unsere Zielgruppe ist regelmäßig vom Zugang in das System der sozialen Sicherung ausgeschlossen“, sagte Ekkehard Hayner, Geschäftsführer der Gebewo. „Armut, Ausbeutung und Wohnungslosigkeit sind existenzielle Problemlagen.“ Den Menschen solle eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt gegeben werden. „Uns geht es dabei aber nicht um irgendeine Arbeit, sondern um Gute Arbeit.“

In dem Projekt sollen die Migrant:innen intensiv beraten und bei der Arbeitssuche begleitet werden. Durch das entstehende Netzwerk mit Arbeitgeber:innen sollen sie möglichst direkt vermittelt werden können.

Regine Sommer-Wetter (Linke), Bezirksstadträtin für Arbeit, Bürgerdienste und Soziales, sieht in dem Projekt eine wichtige Ergänzung der bestehenden Angebote im Bezirk: „So kann der Ausgrenzung und Ausbeutung am Arbeitsmarkt entgegengewirkt werden.“

Die Auswirkungen von Wohnungslosigkeit seien im Bezirk „sehr sichtbar“, sagte die Stadträtin weiter. „Wir schaffen langfristige Chancen, die den Menschen helfen, ihre Selbstständigkeit und Würde wiederzuerlangen.“

Die „Gebewo – Soziale Dienste – Berlin gGmbH“ ist ein gemeinnütziger Träger der Wohnungsnotfall- und Eingliederungshilfe und begleitet seit 1994 hilfebedürftige Menschen bei der Suche nach Arbeit, Wohnung und Eingliederung.