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Zugeparkte Fahrbahnränder sind für Kinder wegen ihrer geringeren Übersicht noch gefahrenträchtiger als für Erwachsene.

© dpa/Patrick Pleul

„Für uns ist das eine Katastrophe“: Änderung des Schul-Einzugsgebiets in Berlin-Lichtenberg

Normalerweise müsste das Kind nur eine Ampel überqueren - doch das Schuleinzugsgebiet soll geändert werden. Nun geht es über eine vierspurige Straße zur Schule.

Die Tochter von Diana Cobet aus Berlin-Lichtenberg hat zukünftig wohl einen gefährlichen Schulweg. Dieser gehört zur Einzugsschule der Schule am Faulen See. Entgegen des Namens wird auch dort bekanntlich nicht rumgelungert, sondern gepaukt – und sie ist von der Privatstraße aus gut zu Fuß zu erreichen. Das Kind müsste nur den Malchower Weg mit Hilfe einer Ampel überqueren.

Doch nun soll das Einzugsgebiet geändert werden. Das hat Cobet nicht etwa vom Bezirksamt erfahren, sondern aus einem Schreiben („Bürgerinformation“) der CDU-Abgeordneten Martin Pätzold und Danny Freymark. Alle Kinder nördlich der Tamseler Straße sollen zur Schule im Ostseekarree.

„Der Schulweg ist dadurch nicht nur erheblich länger, er ist auch sehr viel gefährlicher!“, schreibt die Mutter dem Tagesspiegel-Newsletter. Die Kinder müssten die vierspurige Hansastraße (inkl. Straßenbahnspur in der Mitte) überqueren. „Ich würde meine Tochter diesen Weg nicht allein laufen lassen können. Für uns ist diese Entscheidung eine Katastrophe.“

Eine Unterschriftensammlung für eine Rücknahme des neuen Einzugsbereichs gibt es bereits

Aber stimmen die Infos aus der CDU-Bürgerinfo? Schulstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Grüne) ließ dies auf Nachfrage offen: „Stand heute wissen wir nicht, ob bis dahin die entsprechenden Einschulungsbereiche erneut angepasst werden müssen. Falls der Einschulungsbereich die Schule im Ostseekarree bleiben sollte, können die Eltern einen Antrag auf Schulwechsel auf ihre Wunschschule stellen.“

Leserin und Mutter Cobet wünscht sich, keinen Antrag stellen zu müssen – sondern, dass die Einzugsbereiche erst gar nicht geändert werden. „Ergebnis wird sein, dass sicherlich sehr viele Eltern den Antrag auf Schulwechsel stellen. Das ist sicherlich nicht wünschenswert – für niemanden.“ Eine Unterschriftensammlung für eine Rücknahme des neuen Einzugsbereichs gibt es bereits.

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