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Die Hackeschen Höfe an der Rosenthaler Straße

© Imago/Jürgen Ritter

Keine zweite Friedrichstraße: FDP fordert Bürgerbeteiligung beim Hackeschen Markt

Das Gebiet rund um den Hackeschen Markt soll zur Fußgängerzone werden. Die FDP-Gruppe Mitte will sicherstellen, dass alle mitreden können – und Autofahrer:innen großzügige Ausnahmen bekommen.

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Als die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz am Montag bekanntgab, dass sie die Friedrichstraße ab dem 1. Juli wieder für den KfZ-Verkehr öffnet, kam das für das Bezirksamt Mitte überraschend. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) bedauerte, dass der Abschnitt – für den ein Planungsbüro bereits ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Straßenmärkten und -festen erstellt hatte – nicht wenigstens über die Sommermonate eine Fußgängerzone bleibt. Sie befürworte aber ein Gesamtkonzept, das auch den Gendarmenmarkt umfassen und bei dem vor allem Gewerbetreibende und Anwohner:innen mit eingebunden werden sollen.

7500
Fußgänger:innen laufen pro Stunde über den Hackeschen Markt

Im Vergleich dazu steht die geplante Fußgängerzone am Hackeschen Markt noch ganz am Anfang. Ende März hatte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte beschlossen, dass zwischen Oranienburger Straße und Großer Hamburger Straße sowie auf der Rosenthaler Straße bis zur Sophienstraße und der Neuen Schönhauser Straße eine baulich abgehobene Zone entstehen soll. Mit Ausnahme von Lieferverkehr sowie Rettungswagen sollen PkWs hier keinen Zugang haben. Die Aufenthaltsqualität des Kiezes, der mit rund 7500 Fußgänger:innen pro Stunde zu den belebtesten Gegenden Berlins gehört, soll durch Entsiegelung von Flächen und Pflanzung von Bäumen erhöht werden.

Doch es gilt, Fehler wie bei der Friedrichstraße zu vermeiden. Die FDP-Gruppe fordert deswegen, bereits im Vorfeld der konkreten Planung die Anwohner:innen und Einzelhändler:innen umfassend zu beteiligen. Befragt werden sollen auch alle, die mit dem Umbau des Hackeschen Marktes durch den erhöhten Straßenverkehr in den umliegenden Straßen betroffen sein könnten.

Nicht zuletzt lehnt sie die strengen Zufahrtsregeln für Autos ab: Der motorisierte Zugang zu Wohnungen, Gewerbeflächen und Kultureinrichtungen müsse für nicht nur für Anwohnende und Gewerbetreibende, sondern auch für Besucher:innen möglich sein, um zum Beispiel schwere Einkäufe bis vor die Tür zu bringen. Dies sei auch im Hinblick von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen von Bedeutung.

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