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Unter der Hochbahntrasse nahe dem U-Bahnhof Eberswalder Straße fanden Passanten Montagfrüh eine Leiche - vor dem Imbiss Konnopke.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Berühmter Imbiss hat Ärger wegen Außentischen: Konnopke's Currywurstbude verstößt gegen Denkmalschutz

Der Denkmalschutz fordert den Abbau der Imbisstische in der Schönhauser Allee. Eigentümerin Waltraud Ziervogel fürchtet wirtschaftliche Einbußen.

Von Christian Hönicke

„Konnopke’s“ in der Schönhauser Allee ist fast schon denkmalwürdig – der berühmte Imbiss-Stand existiert seit 1930. Nun hat die Currywurstbude aber Ärger mit dem Denkmalschutz: Eigentümerin Waltraud Ziervogel muss deshalb vier Außenstehtische abbauen. Dazu sei sie in diesem Monat aufgefordert worden, beschwerte sie sich in der „New York Times“.

Besitzerin sieht sich als Opfer behördlicher Regelwut

Hintergrund ist ein verlorener Rechtsstreit mit Pankows Unterer Denkmalschutzbehörde. Die Imbisstische stellen demzufolge einen Verstoß gegen die Auflagen unter dem historischen Hochbahnviadukt an der Ecke Eberswalder Straße dar und müssen weg. Ziervogel sieht sich dagegen als Opfer behördlicher Regelwut und fürchtet, dass sich dadurch ihre Einnahmen verschlechtern. Ihre Kunden hätten keinen Platz mehr, um ihre Würste zu genießen.

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Das sehen der Denkmalschutz und das Pankower Bezirksamt anders. 2011 habe man Ziervogel den Bau des permanenten Imbiss-Pavillons inklusive überdachter Tische und Sitzmöglichkeiten genehmigt. „Unter der Auflage, dass der Bau einen Ersatz für die Tische und Bänke darstellt“, sagt Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (B‘90/Grüne).

Ziervogel hat die Denkmalschutzbehörde verklagt

Doch Ziervogel habe sich damit nicht zufriedengegeben: „Sie wollte letztere jedoch zusätzlich zum Erweiterungsbau behalten.“ Das habe die Untere Denkmalschutzbehörde nicht erlaubt: „Sowohl das Viadukt als auch die Pflasterung darunter stehen jeweils unter Denkmalschutz und werden durch eine übermäßige Inanspruchnahme an Fläche seitens des Imbisses optisch beeinträchtigt.“ Daraufhin habe Ziervogel die Denkmalschutzbehörde verklagt, unterlag jedoch, so dass laut Kuhn „nun eine Räumung der Bänke und Tische erfolgen musste“.

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