
© Anett Kirchner
Landschaftspark Berlin-Glienicke: Wiedereröffnung im nächsten Frühjahr
Weil manche Bäume nicht mehr standfest waren, ist der Park seit Langem gesperrt. Nun soll er im März 2023 wieder zugänglich sein – aber nur teilweise
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Seit zweieinhalb Jahren ist der Landschaftspark Glienicke gesperrt, Absperrgitter verhindern den Zugang. Der Grund: Im Frühjahr 2020 wurde entdeckt, dass viele der uralten Bäume nicht mehr standsicher sein könnten, dass Bruchgefahr drohe. Die Verkehrssicherheit war nicht mehr gewährleistet. Über die Hintergründe, die Aussagen und Pläne des Bezirksamts hatte der Tagesspiegel berichtet.
Warum die Baumpflegearbeiten sich so in die Länge ziehen, hatte Umwelt- und Grünflächenstadtrat Urban Aykal (Grüne) Anfang des Jahres so begründet: Erstens seien die Schäden durch Trockenheit und Klimawandel immens, der Baumbestand sei schwer beschädigt. Immer wieder würden neue Schäden festgestellt werden. Zweitens seien, weil der Park UNESCO-Welterbe und Teil des Vogelschutzgebiets Westlicher Düppeler Forst ist, die Abstimmungen zwischen Oberer und Unterer Naturschutzbehörde und dem Denkmalschutz langwierig. Drittens verfüge das Bezirksamt über zu wenig Geld und Personal, um die Grünanlagen des Bezirks zu pflegen – und Spielplätze und Friedhöfe gingen vor.
Jetzt kündigt Stadtrat Aykal an, dass der Park voraussichtlich ab März 2023 zumindest teilweise wieder geöffnet werden solle. „Maßnahmen an dem Baumbestand der Schlosswiese sind fest eingeplant“, schreibt er in einer Pressemitteilung. „Ebenso werden die Bäume entlang des Parallelweges nördlich der Königstraße zum Schloss bearbeitet, um so innerhalb des Parks den direkten Zugang zum Schloss zu gewährleisten.“
Ein Park von dieser herausragenden Bedeutung darf nicht dauerhaft geschlossen bleiben
Stadtrat Urban Aykal (Grüne)
„Ein Park von dieser herausragenden Bedeutung darf nicht dauerhaft geschlossen bleiben“, sagt Urban Aykal. Aber da Schnitt- und Fällmaßnahmen nur zwischen Oktober und Ende Februar vorgenommen werden könnten, habe das Amt im Sommerhalbjahr nicht handeln können. „Gleichzeitig sind die Herausforderungen im Hinblick auf Baumpflege und Verkehrssicherheit immens“, so der Stadtrat. Wenn die große Wiese ab dem Frühjahr 2023 wieder freigegeben sei, würden anschließend die übrigen Parkbereiche bearbeitet, „um das UNESCO-Weltkulturerbe wieder vollständig für die Bevölkerung erlebbar zu machen“.
Sein mittelfristiger Wunsch sei, die Parkanlage aus der Bezirkshoheit zu holen und sie in die Obhut der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu übergeben. Dazu sei er in Gesprächen mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Stiftung.
Hier die Themen aus dem aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf
Immer donnerstags erscheint der Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf. Den gibt es in voller Länge, einmal pro Woche mit vielen konkreten Bezirksnews, Tipps, Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke. Diesmal berichtet Boris Buchholz unter anderem über diese Themen:
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