
© Dennis Müller/Zoo Halle
Drei Generationen dicke Haut: Elefantenfamilie kehrt in den Berliner Tierpark zurück
Elefantenkuh Pori soll ab 2026 wieder im Tierpark in Berlin-Lichtenberg leben – samt Tochter und Enkelelefanten. Es ist nicht der erste Umzug für das riesige Tier.
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Pori kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Die inzwischen 44-jährige Elefantenkuh wurde 1981 in den Steppen Simbabwes geboren, rund 8000 Kilometer von Berlin entfernt. Mit zwei Jahren zog sie nach Deutschland, lebte in Magdeburg, Leipzig, Halle an der Saale, doch die meiste Zeit im Tierpark in Berlin-Lichtenberg. Wegen des Umbaus des Elefantenhauses musste das Tier 2020 umziehen – doch nächstes Jahr soll Pori wieder nach Hause kommen. Und zwar nicht alleine, sondern samt ihrer Tochter und drei Enkelelefanten.
„Die Rückkehr der Elefanten ist ein Moment, auf den wir alle sehnlichst gewartet haben“, teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem nun mit. 2020 sind die letzten Elefanten, darunter auch Pori, aus dem alten Elefantenhaus ausgezogen, ab 2021 begann der Rückbau des alten Gebäudes. Im vergangenen November wurde bereits Richtfest gefeiert. Jetzt rechnet der Tierpark damit, dass die Elefantenfamilie im Frühsommer 2026 einziehen kann.
Platz für 21 Elefanten
Bis alle Arbeiten im Inneren des Hauses angeschlossen sind, werde es dann noch „einige Monate dauern“, teilte der Tierpark mit. Den Angaben zufolge bietet das neue Gehege Platz für 21 Elefanten auf rund 20.000 Quadratmeter. Laut Tierpark wird es „das größte und modernste Elefantenhaus Europas.“ Die Kosten liegen demnach bei rund 60 Millionen Euro.
Elefantenkuh Pori wird ihre 24-jährige Tochter Tana mitbringen sowie ihre drei dickhäutigen Enkelkinder: Tamika, Elani und der erst ein Jahr alte Elefanten-Jüngling Simon.
Tana ist geborene Lichtenbergerin: Sie kam am 4. Mai 2001 im Tierpark zur Welt, zog dann aber 2007 in den Zoo nach Halle. Als Mutter Pori 2020 Berlin wegen des Umbaus des Elefantenhauses verlassen musste, zog sie nach Halle – somit waren Mutter und Tochter wieder vereint. Der Bergzoo Halle hat ein Video der Wiederbegegnung auf YouTube hochgeladen.
Mit ihrer neuen, alten Familie verstand sich Pori bereits in Halle sehr gut, wie aus Berichten lokaler Medien hervorgeht. Das ist nicht selbstverständlich: Im Tierpark eckte die Elefantendame auch dann und wann an. So gab es Kämpfe mit anderen Elefantenkühen, besser verstand sich Pori mit Elefantenbullen. „Pori hat zu keiner anderen erwachsenen Kuh im Tierpark Berlin eine Bindung aufbauen können“, steht auf der Website Elewiki, auf der Elefantenfans akribisch die Lebens- und Familiengeschichten deutscher Zoo-Elefanten zusammentragen.
Dass Mütter und Töchter zusammen leben, entspricht der Natur von Afrikanischen Elefanten. In Zoos ist das bislang nicht immer üblich, der Tierpark Berlin will hier eine Vorreiterrolle einnehmen: „In Zukunft sollen möglichst alle Elefantenherden in europäischen Zoos in solchen natürlich gewachsenen Familienstrukturen gepflegt werden“, erklärte Christian Kern, zoologischer Leiter des Tierparks.
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