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Die Pride-Progress Flagge schließt auch trans-Personen mit ein.

© Iliya Mitskavets - stock.adobe.com

Nach Angriffen in Berlin-Lichtenberg: Grüne fordern, geplantes Flinta*-Frauenhaus endlich zu realisieren

Lichtenberg soll seit März ein Zentrum für von Gewalt betroffene Frauen bekommen. Nach mehreren Angriffen im Bezirk fordern die Grünen nun mit Nachdruck, das Vorhaben umzusetzen.

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Zwei Frauen warten in Berlin-Lichtenberg auf die Straßenbahn – doch ihr Abend endet im Krankenhaus: Eine Männergruppe soll die beiden erst queerfeindlich beleidigt und dann tätlich angegriffen haben, wie die Polizei mitteilte. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zu Sonntag. Erst wenige Wochen zuvor meldete die Polizei einen Angriff auf eine trans Frau in einer Straßenbahn im selben Bezirk.

Auch aufgrund solcher Vorfälle fordern die Lichtenberger Grünen, das längst beschlossene Frauenhaus für Flinta*-Personen endlich zu realisieren. Flinta* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen – der Begriff bündelt also mehrere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen.

Seit fast einem Jahr beschlossen

Bereits im März hat die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, ein Zentrum für von Gewalt betroffene Flinta*-Personen einzurichten. „Viel passiert ist allerdings noch nicht“, sagt die Grünen-Verordnete Leonie Köhler. Von den Kürzungen im kommenden Sparhaushalt des Bezirks ist das Vorhaben nicht betroffen, wie auf vergangenen Bezirksverordnetenversammlungen mitgeteilt wurde.

Mehrfach habe man auf erste konkrete Schritte gedrängt. Auch im zuständigen Fachausschuss sowie vom Frauenbeirat sei mehrere Male auf „die bestehende Versorgungslücke“ hingewiesen worden, so Köhler.

Der Angriff auf eine trans Frau in der M8 vor einigen Wochen mache deutlich, weshalb ein Angebot geschaffen werden müsse, das explizit auch trans Frauen einschließe, betont die Grünen-Politikerin: „Trans, inter und nicht-binäre Personen sind in besonderem Maße von Gewalt betroffen und brauchen spezifische, sichere Anlaufstellen.“ Es sei „besorgniserregend, dass das Bezirksamt bislang nicht mit ausreichend wirksamen Maßnahmen reagiert“.

Anlass für die Grünen-Forderung nach der Anlaufstelle war unter anderem ein mutmaßlicher Femizid im Dezember 2024: Eine vietnamischstämmige Frau wurde offenbar aus dem Fenster ihrer Wohnung in Fennpfuhl gestürzt. Ob es inzwischen einen Tatverdächtigen gibt, ist nicht bekannt: Auch ein Jahr nach der Tat äußert sich die Staatsanwaltschaft aus Rücksicht auf laufende Ermittlungen nicht.

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