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Anke Renger leitet das Helleum II in Hellersdorf

© Julia Schmitz

Kosmische Weiten in Berlin-Hellersdorf: In diesem Forschungszentrum lassen sich Planeten berühren

Im Helleum II in Marzahn-Hellersdorf werden Physik, Chemie oder Astronomie ganz nahbar. Jugendliche nehmen Saturn und Jupiter sogar in die Hand.

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Nur das lernen, was einen auch wirklich interessiert und das in der eigenen Geschwindigkeit: Dieser reformpädagogische Ansatz steht im Mittelpunkt des Ende September eröffneten Jugendforschungszentrums Helleum II der Stiftung Planetarium Berlin.

Das Gebäude befindet sich direkt neben dem Kinderforschungszentrum Helleum in der Kastanienallee in Hellersdorf. In dem lichtdurchfluteten Gebäude aus grauem Sichtbeton empfangen Leiterin Anke Renger und ihr Team in Zukunft Jugendliche ab der 7. Klasse, die sich spielerisch den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und Astronomie annähern wollen.

„Für die vierstündigen Workshops geben wir den Schülerinnen und Schülern keine konkreten Aufgaben oder Fragestellungen, aber verschiedene Möglichkeiten, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen“, sagt Anke Renger. So liegen auf einem Tisch zum Beispiel Kugeln aus Styropor oder Stein bereit, welche die Planeten im Sonnensystem darstellen. So lassen sich unendliche Weiten sogar berühren. „Vielleicht erinnert sich eine Schülerin an den Spruch, mit dem man sich die Namen der Planeten merken kann. Oder sie beschäftigt sich mit einem ganz anderen Aspekt des Weltalls.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Fragen bereit, geben aber keine Richtung des Lernens vor. Am Ende können die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse, Fragen und Erkenntnisse auf einer digitalen Pinnwand teilen, die später auch im Schulunterricht genutzt werden darf. Für Jugendliche, die nicht im Rahmen eines Schulworkshops ins Helleum II kommen, gibt es in Zukunft eine offene Lernwerkstatt an den Nachmittagen.

Vielleicht erinnert sich eine Schülerin an den Spruch, mit dem man sich die Namen der Planeten merken kann.

Anke Renger, Leiterin des Helleum II

Nach den Herbstferien geht das Helleum in die erste Probephase mit Schulen. Die Workshops stehen dann unter dem Motto „Klänge und Signale“: Kann man mit einem Dosentelefon noch etwas hören, wenn die verbindende Schnur im Wasser liegt? Klingelt ein Wecker auch dann, wenn er unter Glas in einem Vakuum liegt?

Bei der Eröffnung des Helleum II experimentieren Kinder mit kleinen Zeichenrobotern

© SPB/Stageview

Nach Abschluss der Proben können alle Schulen die Angebote über die Webseite der Planetarien buchen. „Das gilt nicht nur für Schulen aus Marzahn-Hellersdorf, sondern berlinweit“, sagt Renger. Im Helleum nebenan, in dem die studierte Biologin zuvor gearbeitet hat, kämen auch Klassen aus ganz Deutschland vorbei.

Sternwarte auf dem Dach

Herzstück des neuen Helleums ist die kleine Sternwarte auf dem Dach des Gebäudes. Leider ist diese aber nicht für die Besucherinnen und Besucher zugänglich, da nur eingeschränkt barrierefrei. „Wir bekommen noch Teleskope von der Archenhold-Sternwarte in Treptow, die dann auch öffentlich nutzbar sein werden“, so Renger.

Weil die Aufnahmen des Observatoriums aufgezeichnet werden, können Schülerinnen und Schüler können jedoch schon jetzt einen Blick in die Weiten des Universums werfen. Vielleicht erkennen sie dabei ja den ein oder anderen Planeten.

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