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Der Paartherapeut aus dem Berliner Südwesten: Julian Ramin Burstedde. - Spandau-Newsletter: leute.tagesspiegel.de

© promo

Valentinstag in Berlin: „Meine Beziehungstipps für die Corona-Zeit“

Hier redet ein Paartherapeut aus Berlin über Corona-Frust, gibt Tipps für den Valentinstag und sagt, was er als Ratgeber überhaupt macht.

Stand:

Sie brauchen jetzt Liebe? Bitteschön. Am Sonntag ist „Valentinstag“, und daher gibt es heute Rat vom Berliner Experten: Julian Ramin Burstedde, 41. Er ist verheiratet, zweifacher Vater und Paartherapeut in Kladow. Im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau spricht er über Corona-Tipps, Beziehungsauffrischer, regionale Unterschiede im Berliner Westen und seinen Lieblingsort.

Herr Burstedde, Sie sind der Experte: Ihre kleinen Tipps zum Valentinstag? „Als Aktivierung: Egal welches Wetter, machen Sie einen gemeinsamen Spaziergang – zum Beispiel Südpark, Hahneberg, Groß Glienicker See. Als Geschenk: kleine Fotocollage aus der Anfangszeit der Beziehung. Als gemeinsames Event: Gemeinsames Kochen eines Gerichts von früher – alternativ: Ansehen eines Films, der einen verbindet. Oder Musik. Das alles reaktiviert alte Erinnerungen und Gefühle.“

…und der vierte Tipp? Aber jetzt nicht „Blumen“ rufen! „Corona-Themen einfach mal 24 Stunden aussparen.“

Wie verliebt sind denn so die Spandauer im Berlin-Vergleich? „Spandauer bringen vergleichsweise mehr Beziehungsjahre mit. Verliebtheit daher eher gering, dafür mehr solide Substanz, auf der man in der Paartherapie aufbauen kann.“

Sie sind Kladower. Aus welchem Ortsteil rufen die Leute Sie an? „Schwerpunktmäßig aus dem Spandauer Süden. Altersspektrum von 25 bis 80, schwerpunktmäßig von Ende 30 bis Mitte 50. Querbeet von Medizinern bis zu Handwerkern, vom Juristen bis zum Soldaten, vom Unternehmer bis zum Verwaltungsangestellten, vom Lehrer bis zu Personen des öffentlichen Lebens.“

Verliebt in Berlin.

© dpa

Und dann machen Sie was? „Im Ersttermin: 1. Was ist der aktuelle Anlass, einen Paartherapeuten aufzusuchen? 2. Was ist der konkrete Auftrag an mich? 3. Warum haben Sie sich nicht schon längst getrennt? 4. Was glauben Sie, warum sich Ihr Partner damals für Sie entschieden hat? In den Folgesitzungen gebe ich dem Paar Anregungen, wie es eingespielte Verhaltensmuster durchbrechen kann. Nach etwa 5 Sitzungen sollte das Paar an dem Punkt sein, selbständig Methoden einzusetzen, um die gewünschten Veränderungen zu erreichen. Oder sich darüber klar geworden zu sein, dass eine geordnete Trennung der bessere Weg ist.“

"Coronathemen 24 Stunden weglassen, Handy wegpacken, Ausflüge unternehmen..." Zum Beispiel rüber in die Stadt.

© dpa

Ist so eine Therapie eigentlich etwas, was ich von der Kasse wiederbekomme? „Die Kasse übernimmt keine Kosten. Eine steuerliche Geltendmachung ist oftmals möglich – Stichwort ‚außergewöhnliche Belastungen‘.“

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Ein Jahr Corona ist rum: Alle hocken den ganzen Tag zusammen. Haben Sie drei kleine Tipps, wie man das alles übersteht, ohne sich auf den Senkel gehen? “ 1. Regeln vereinbaren. 2. Regeln vereinbaren. 3. Regeln vereinbaren. 4. willkommene Ausnahmen zulassen. 1.-3. beziehen sich nicht nur auf Dinge, die erledigt werden müssen, sondern insbesondere darauf, dass jeder Einzelne täglich ein freies Zeitfenster hat, in dem er sorgfältig und konzentriert auch mal nichts tun darf. Unter 4. sehe ich vor allem Zärtlichkeiten. Die sind erfüllender, wenn sie ungeregelt und ungeplant sind.“

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Was verbindet Sie persönlich mit Spandau? „Wo andere Ihre Wochenendausflüge hin machen, darf ich leben und arbeiten, also in Kladow. Meine Kinder werden hier in diesem Jahr zur Schule bzw. Kita gehen. Wir turnen beim TSV Spandau 1860 und schwimmen bei Spandau 04.“

Ihr Lieblingsort? Bestimmt eine Brücke mit Liebesschlössern! Oder die Liebesinsel! „Die Bank am Ende der Haveldüne mit Blick auf die Scharfe Lanke. Weil man hier eine herrliche Aussicht hat und schön vor sich her sinnieren kann.“

Und welcher Ort in Spandau sollte unbedingt verbessert werden? „Gut, die Frage ist (leider) leicht zu beantworten: Die Spurwechselanlage auf der Heerstraße.“

Kontakt im Netz: mobile-paarberatung.de. Fototipp: Hier ein Foto von der Haveldüne im Sommer.

Wie passend: die "Liebesinsel" in der Havel, Wasserstadt Spandau.

© Imago

5 schnelle Liebesfakten zu Berlin-Spandau. Aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel

  • 1.) Love Parade. Der Erfinder der „Love Parade“ ist Spandauer. Groß geworden ist Matthias Roeingh alias „Dr. Motte“ in den 60ern in einem Neubaublock in Staaken.
  • 2.) Wir Ja-Sager. 700 Mal pro Jahr wird in Spandau ‚Ja‘ gesagt – meistens im Hochsommer.
  • 3.) „Alte Liebe“. Das Schiffsrestaurant am Stößensee ist eine Berühmtheit. Gebaut im selben Jahr wie einst die Titanic, fuhr es früher unter dem Namen „Godeffroy“ als Elb-Fähre durch Hamburg. 1970 kam das Schiff nach Berlin – und erhielt den neuen Namen. Der Chef ist Spandauer.
  • 4.) Liebesinsel. So wird die Mini-Insel „Kleiner Wall“ neben der Brücke in der Wasserstadt genannt. Früher gab’s dort sogar eine Gaststätte darauf („Zur Liebesinsel“), und ganz früher vergnügten sich dort angeblich Soldaten. Motto: Knutschen statt kämpfen.
  • 5.) Liebesbrücken. Spandau hat zwei bekannte Brücken, an denen immer mehr Verliebte ihre Schlösser ketten: die Liebesbrücke am Kolk und das Geländer des Möllentorstegs (Foto).

[Hochzeiten in Berlin-Spandau: Das ist der Plan für 2022 - und das sind die Probleme 2021 in Kladow, Gatow, MS Heiterkeit und Co. Thema im aktuellen Spanndau-Newsletter: leute.tagesspiegel.de]

Noch 'ne Liebesinsel und von Spandau drei Ruderschläge mit dem Boot entfernt: "Valentinswerder".

© André Görke

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