
© Berliner Feuerwehr
Nach tödlichem Unfall auf der Havel: Berliner Rudersport trauert um 56-jährige Vereinskameradin
Das Ruderboot einer Wannseer Frauen-Crew kollidiert auf der Havel mit einem Schubverband. Eine 56-Jährige stirbt, drei Ruderinnen können sich retten. Der Berliner Rudersport ist erschüttert.
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Es war ein fatales Unglück am Ende der Saison: „Unsere liebe Clubkameradin und leidenschaftlich engagierte Wanderruderwartin ist am Sonntag, dem 1. Dezember, bei einem tragischen Bootsunglück ums Leben gekommen. Wir trauern mit Ihrer Familie“, heißt es auf der Website des Frauen-Ruder-Clubs Wannsee.
Am Sonntag, erster Advent, verunglückten vier Sportlerinnen des Vereins auf der Havel: Das Vierer-Ruderboot war im Abschnitt zwischen der Altstadt Spandau und der Heerstraße unterwegs. In Höhe der Dischingerbrücke unweit vom Rathaus Spandau kollidierte ein Schubverband mit dem Ruderboot, das durch den Aufprall zerbrach. Während sich drei der Ruderinnen, 57, 61 und 70 Jahre alt, an das Ufer retteten, konnte eine 56-Jährige von den Rettungskräften nur noch tot geborgen worden.
Der Tod der Ruderkameradin „erschüttert die Berliner Ruderfamilie und den gesamten Berliner Sport“, teilt der Landesruderverband (LRV) mit. Der Verband sei in „tiefster Trauer“. Präsidium und Geschäftsstelle äußern ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme, „die Gedanken sind bei ihrer Familie und bei ihren Vereinskameradinnen.“ Den drei Überlebenden wünscht der LRV „bestmögliche und schnelle Genesung“.
Die Crew des Frauen-Ruder-Clubs hatte wie 200 andere Rudersportler an diesem Winterwochenende an einer letzten Sternfahrt zu einem kleinen Ruderverein nach Haselhorst teilgenommen, wie der Spandau-Newsletters des Tagesspiegels berichtete. Auf dem Rückweg kam es dann zu dem furchtbaren Unglück.
Eine Tote, drei Verletzte
Die Feuerwehr war mit mehr als 50 Kräften, mehreren Einsatzfahrzeugen und Booten im Einsatz; auf der Brücke landete auch ein Rettungshubschrauber. Alle drei Überlebenden der Kollision wurden von der Feuerwehr in Krankenhäuser gebracht. Die beiden 57- und 61-Jährigen konnten die Klinik nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Die 70 Jahre alte Steuerfrau blieb stationär im Krankenhaus.
Zum Tod der vierten Ruderin heißt es in der Polizeimeldung: „Die jüngste der Ruderinnen, eine 56-Jährige, wurde bereits ohne Vitalzeichen aus dem Wasser geborgen und verstarb trotz eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort.“
Die Besatzung des Schubverbands, darunter der 62-jährige Schiffsführer sowie seine 57 und 58 Jahre alten Steuermänner, setzten nach dem Unfall ihre Fahrt nicht fort. „Sie stand unter dem Eindruck des Geschehens“, heißt es in der Polizeimeldung. Die Ermittlungen zum Schiffsunfall untersucht jetzt die Wasserschutzpolizei. Das Todesermittlungsverfahren führt ein Fachkommissariat der Polizeidirektion 2 (West).
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