
© Peter Behrbohm/ VG Bildkunst, Bonn 2025
Bedrohte Künstlerateliers in der Hobrechtstraße 31: Mietvertrag für Neuköllner Atelierhaus bis 2030 gesichert
Seit 1999 gibt es das Kunsthaus in der Neuköllner Hobrechtstraße. Nach Monaten des Bangens wurde nun ein Mietvertrag für die kommenden Jahre unterzeichnet.
Stand:
Monatelang mussten insgesamt 27 Künstler:innen um ihre Ateliers in der Hobrechtstraße in Berlin-Neukölln bangen. Ursprünglich sollte der Mietvertrag bereits im Mai 2025 auslaufen und wurde zunächst nur um ein Jahr verlängert.
Kurz vor Jahresende nun die gute Nachricht: Die Kulturraum Berlin gGmbH, die die Ateliers verwaltet, hat einen Mietvertrag bis zum 30. Juni 2030 unterzeichnet.
Die 27 bildenden Künstler:innen profitieren von verhältnismäßig günstigen Ateliermieten. Im Februar hatten sie Alarm geschlagen: Ihr Haus sollte im Rahmen der Sparmaßnahmen des Berliner Senats nicht weiter finanziert werden. Demnach hatte der Senat angekündigt, die bislang rund 126.000 Euro Miete für das Haus nicht weiter zu bezahlen und den Mietvertrag auslaufen lassen zu wollen.

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Für eines der ältesten Atelierhäuser der Stadt sei das ein „schwerer Schlag“, der die gesamte Berliner Kunstszene betreffe, schrieben die Künstler:innen damals. Dabei sei in ihrem Fall besonders, dass ihr Haus nicht wegen steigender Mieten oder Sanierungswünschen geschlossen werden sollte. Nach Angaben der Künstler:innen wolle die Eigentümerin des Hauses die Ateliers explizit erhalten.
Darauf verweist nun auch die Kulturraum Berlin in einer Pressemitteilung: Durch die Haushaltskürzungen sei eine Vertragsverlängerung lange Zeit nicht möglich gewesen. „Diese Umstände konnten nun aber überwunden werden“, heißt es in der Mitteilung. Daher sei der Standort langfristig gesichert.

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Auf Nachfrage gibt der Sprecher der Kulturraum Berlin an, dass zunächst im Haushalt Gelder bis 2027 gesichert seien, aus denen die Differenz zwischen den Mieten der Künstler:innen und den tatsächlichen Kosten gedeckt werden. Für die Folgejahre müsse die Kulturraum Berlin dann eine erneute Förderung beantragen.
Das Atelierhaus ist seit 1999 Teil des Berliner Arbeitsraumprogramms, mit dem der Senat die Kunstszene der Stadt unterstützt. Für die Anmietung der Räume ist die Kulturraum Berlin zuständig. Dieser wurden im laufenden Jahr rund 5,4 Millionen Euro ihrer Förderung aus Landesmitteln gekürzt.
Von den Kürzungen waren auch dutzende weitere Ateliers berlinweit betroffen: Ihnen drohte Kündigung oder eine drastische Mieterhöhung. In den vergangenen Monaten protestierten daher unzählige Künstler:innen aus der freien Szene für den Erhalt ihrer Ateliers.
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