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Die Schule in der Nöldnerstraße.

© privat

Nur Anlieger dürfen hier Auto fahren: Berlins erste „Umweltverbundspur“

Die Nöldnerstraße in Kaskelkiez soll zur ersten „Umweltverbundspur“ der Stadt werden. Sie ist dann nur noch für Radfahrende, Busse und Anlieger:innen mit Auto geöffnet.

Die Nöldnerstraße im Kaskelkiez könnte mehr als nur eine Tempo-30-Zone werden. Hier soll auch Berlins erste „Umweltverbundspur für eine Schulzone“ entstehen. Das bedeutet, der Durchgangs-Kfz-Verkehr bleibt außen vor und es dürfen nur noch Radfahrende, BVG-Buslinien und Anlieger:innen mit dem Auto rein (und Fußgänger:innen natürlich). Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg hatte einen diesbezüglichen Einwohner:innenantrag beschlossen. Die Senatsverwaltung prüft nun den Antrag des Bezirks.

Das Konzept ist neu in Berlin. Es lässt sich aber leicht auf andere Schulzonen und Wohngebiete übertragen, die von Bussen oder Bahnen durchfahren werden. In der Hamburger Mönckebergstraße, einer der meistbesuchten Flaniermeilen der Hansestadt, ist es bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Dort ist der Pkw-Verkehr seit 1994 weitgehend ferngehalten, die Fahrbahn auf zwei Fahrspuren begrenzt und als Bus- und Taxi-Trasse und für Radfahrende genutzt.

In der Nöldnerstraße, die direkt auf den Berliner Verkehrsknoten am Ostkreuz führt, fahren drei Buslinien. In der Straße befindet sich die Grundschule an der Victoriastadt mit über 600 Schüler:innen in zwei großen Schulgebäuden sowie mehrere Kitas. Auch die Erlöserkirche, Spiel- und Bolzplätze machen die Straße zu einer viel genutzten Straße von Fußgänger:innen und Radfahrenden, allen voran Familien und Senior:innen.

Für die Schulwegsicherheit am Ostkreuz besteht mit der Umweltverbundspur endlich Hoffnung

Ilka Sommer von der Bürger:innen-Initiative „Kaskel-Kiezblock“

„Für die Schulwegsicherheit am Ostkreuz besteht mit der Umweltverbundspur endlich Hoffnung“, sagt Ilka Sommer von der Bürger:innen-Initiative „Kaskel-Kiezblock“.

Die Umweltverbundspur ist Teil des Einwohner:innen-Antrags, den die Kaskel-Initiative mit über 1.400 Unterschriften bei BVV eingereicht hatte. Nachdem dieser im September 2022 von der BVV beschlossen wurde, hat Verkehrsstadtrat Martin Schaefer (CDU) den Antrag im Dezember 2022 an die Senatsverwaltung gerichtet.

Es könnte ein Vorzeigeprojekt werden. „Wir hoffen auf ein positives Ergebnis der Prüfung und eine zügige Umsetzung,“ kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

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  • „Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole“: Ermittlungen gegen Berliner Künstler wegen Instagram-Posts
  • BVV-Beschlüsse zum Thema Radverkehr von 2018 bis 2022: 0 von 29 Anträgen umgesetzt?
  • „Passt zu meiner Art, immer bei der Sparkasse zu bleiben“: Schriftstellerin Patricia Holland Moritz über ihre SPD
  • Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen im Bezirk eingerichtet
  • Neuköllner Integrationsbeauftragte Balci reagiert nach Streit nicht auf Einladungen aus Lichtenberg
  • Aufruf zum Lichtenberger Frauen*preis 2023

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