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So sollen die geplanten neuen Geschäfts- und Wohnhäuser am Adenauerplatz in Berlin-Charlottenburg aussehen.

© Eike Becker Architekten

Pläne für ehemaligen Berliner „Schandfleck“: Bauprojekt am Adenauerplatz kommt endlich voran

Nach einem langen Leerstand und dem Abriss der Altbauten beginnt ein Bebauungsplanverfahren für das Charlottenburger Areal an der Lewisham- und Wilmersdorfer Straße.

Als Schandfleck am Charlottenburger Adenauerplatz galten heruntergekommene Wohn- und Geschäftshäuser zwischen der Lewishamstraße und der Wilmersdorfer Straße. 80 Wohnungen wurden schon vor zehn Jahren entmietet. Die letzten gewerblichen Nutzer waren ein Supermarkt und ein Imbisslokal. Mehrmals wechselten die Hauseigentümer sowie die Architekten möglicher Neubauten. Erst Anfang 2021 wurde alles abgerissen.

Nun folgt der nächste Schritt. Vor wenigen Tagen startete das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ein „vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren“. Nach Entwürfen des Architekten Eike Becker plant die Wiwela Bau Projekt GmbH einen zwölfstöckigen Büroturm, ein Geschäftshaus mit sechs Etagen, rund 40 Wohnungen in zwei fünf- und siebenstöckigen Gebäuden sowie eine Kolonnade.

Diese momentane Brache nördlich des Adenauerplatzes soll neu bebaut werden.
Diese momentane Brache nördlich des Adenauerplatzes soll neu bebaut werden.

© Cay Dobberke / TSP

Der neue Bezirksbaustadtrat Christoph Brzezinski (CDU) hofft, dass „wir nun so schnell wie möglich zu einer städtebaulich und architektonisch attraktiven Bebauung kommen werden, die das Gesicht des Kurfürstendamms und Charlottenburgs prägen wird“. Im Zusammenhang mit dem Projekt seien auch Umgestaltungen des Adenauerplatzes geplant.

Die Bürgerbeteiligung hat soeben begonnen. Ein Informationsblatt zum Bebauungsplanentwurf Nummer 4-84 VE steht online unter bebauungsplan.charlottenburg-wilmersdorf.de und kann dort bis zum 16. Juni kommentiert werden. Außerdem liegen die Unterlagen im Stadtentwicklungsamt aus.

Kritisch reagiert die Linksfraktion in der BVV. Sie begrüßt zwar, dass „endlich Bewegung in die Planungen kommt“, ärgert sich aber über den „kleingehaltenen Wohnanteil“. Dieser „ermöglicht es dem Investor, keine Sozialwohnungen nach dem Berliner Modell bauen zu müssen“, schrieb uns die Co-Fraktionsvorsitzende Annetta Juckel. Statt 40 „hochpreisiger Wohnungen“ und Büroflächen hätte es „bezahlbaren Ersatzwohnraum geben müssen“.

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