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Prothesen für die Partnerstadt Charkiw : Berliner Orthopädiemechanik-Meister sucht einen Nachfolger für sein Hilfsprojekt
Der 82-Jährige sammelt und verschickt seit 2022 Prothesen-Teile an Versehrte in der Ukraine. Doch jetzt möchte er den Staffelstab weitergeben: Sein Nachfolger brauche nur etwas technisches Verständnis.
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Egal ob künstliche Beine, ein Knie oder eine Hand – seit April 2022 sammelt und verschickt Klaus Dittmer Prothesenteile in die Ukraine, genauer an das „Zentrum für Prothetik und Rehabilitation“. Es ist in Charkiw, der Partnerstadt des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorfs, beheimatet. Jetzt möchte der 82-jährige Orthopädiemechanik-Meister sein Hilfsprojekt in neue, jüngere Hände übergeben. Zuerst berichtete der Steglitz-Zehlendorf-Newsletter des Tagesspiegels.
Es ist eine Erfolgsgeschichte: Klaus Dittmer sorgte für Sammlungsaufrufe sowohl im Fachmagazin „Orthopädie-Technik“ als auch in der Zeitschrift „amputee“ des Bundesverbandes für Menschen mit Arm- und Beinamputationen – aus dem gesamten deutschsprachigen Raum erreichen ihn gebrauchte Körperglieder und Ersatzteile. Viele, viele Kisten sind bereits aus Zehlendorf nach Charkiw transportiert worden. Und vielen versehrten Menschen in der Ukraine konnte durch die Pro- und Orthesen via Zehlendorf bereits geholfen werden – und das soll so bleiben.

© Institut für Prothesenversorgung Charkiw / Lwiw
Jedoch: „Meine Frau und ich, wir händeln bisher diese Aufgaben, aber es ist Zeit für eine Weitergabe.“ Er wolle das Projekt „beizeiten“ in andere und vermutlich jüngere Hände geben. Auch wer das Orthopädie-Handwerk nicht erlernt habe, könne das Hilfsprojekt übernehmen, beruhigt er gegenüber dem Tagesspiegel. Um die Prothesen zu zerlegen und versandfertig zu machen, reiche technisches Verständnis. Gut wäre allerdings ausreichend Platz „zur Demontage und der Zusammenstellung der jeweiligen Bauteile für den Versand“.
Und weil der Orthopädiemechanik-Meister genau ist und mit offenen Karten spielt, ergänzt er: „Eine sachgerechte Zuordnung und Verpackung sind die Voraussetzungen für die Erstellung der Zolldeklarationen durch den Städtepartnerschaftsverein. Auch dies muss erledigt werden.“ Dafür lohne sich die Arbeit, denn für die Interimsversorgung der verletzten Ukrainerinnen und Ukrainer „können viele Bauteile aus hochwertigen Materialien wie Titan, Aluminium und Edelstahl eine sofortige Hilfe sein“.
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel sagt Klaus Dittmer zu, dass er seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger gerne einarbeiten werde. Allein werde niemand gelassen.
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