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Die Polizei hatte in Kladow vorsorglich Großalarm (Symbolfoto).

© dpa/Patrick Pleul

Hans-Carossa-Schule in Kladow: Schüler nach Amok-Alarm gefeuert

Drei Gymnasiasten sollen Autofahrer mit einer Waffe bedroht haben. Sie entpuppte sich als Spielzeugpistole.

Im Hans-Carossa-Gymnasium in der Kladower Landstadt Gatow hat es bereits am 9. Mai einen Anti-Terror-Großeinsatz gegeben. Das bestätigte Vizebürgermeister Gerhard Hanke (CDU) am Mittwochabend auf eine Anfrage der Christdemokraten vor der Bezirksverordnetenversammlung. Ein Passant hatte gegen 13.45 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem er mehrere Jugendliche beobachtet hatte, die zunächst Autofahrer mit einem waffenähnlichen Gegenstand bedrohten und dann das Schulgebäude betraten.

Lehrer schlossen sich mit den Schülern in den Unterrichtsräumen ein

Da ein Amoklauf nicht ausgeschlossen werden konnte wurde der Notfallplan des Gymnasiums aktiviert. Die unterrichtenden Lehrkräfte schlossen sich mit den Schülerinnen und Schülern in den jeweiligen Räumen ein während die Polizei das Gebäude sicherte und durchsuchte. Die Verdächtigen konnten aufgrund der detaillierten Personenbeschreibungen des Zeugen „zeitnah identifiziert und separiert werden“, so Hanke. Nach Informationen des Tagesspiegel handelte es sich um drei Minderjährige, die eine Willkommensklasse der Carossa-Oberschule besuchten. Die Waffe entpuppte sich als Spielzeugpistole. Der Einsatz war nach rund einer Stunde beendet.

35 Jugendliche mussten psychologisch betreut werden

Die beteiligten Schüler wurden der Schule verwiesen und an unterschiedlichen anderen Schulen im Bezirk untergebracht. Sie müssen außerdem mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Am Folgetag nahmen 35 Schülerinnen und Schüler das Angebot wahr, mit zwei zur Aufarbeitung des Vorfalls nach Gatow entsandten Schulpsychologen des Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) zu sprechen. Am Abend des Folgetages gab es einen Elterninfoabend mit rund 100 Teilnehmern in der Mensa. Die Maßnahmen zur Sicherung der Schule seien in einem späteren Auswertungsgespräch mit der Polizei als „absolut vorbildlich“ bezeichnet worden, teilte Hanke mit.

Hanke beantwortete die Anfrage in Vertretung des auch für den Schulbereich verantwortlichen Bezirksbürgermeisters Helmut Kleebank (SPD), der sich bei der 200-Jahr-Feier des Spandauer Partnerkreises Siegen-Wittgenstein befindet. Für den gab es Kritik aus Reihen der CDU, weil er das Bezirksamt nicht über den gravierenden Vorfall unterrichtet hatte.

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