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Der Tunnel der früheren Berliner Stadtautobahn an der Schlangenbader Straße muss gesperrt werden.

© Imago images / Joko

Update

Sicherheitsmängel an der Schlangenbader Straße: Berliner Autotunnel wird ab Donnerstag gesperrt

Weil Entlüftung und Notrufanlage nicht richtig funktionieren, kündigt die Verkehrsverwaltung eine Notsperrung an. Der Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf befürchtet ein Chaos.

| Update:

Aus Sicherheitsgründen wird der Tunnel der ehemaligen Berliner Stadtautobahn A104 an der Schlangenbader Straße in Schmargendorf ab dem morgigen Donnerstag um 9 Uhr gesperrt. Eine technische Prüfung zeige vor allem Mängel beim „Entlüftungssystem im Falle eines Brandes“ und bei den Notrufanlagen, die „nicht kurzfristig zu reparieren sind“, teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Mittwoch mit. Der Autoverkehr werde auf unbestimmte Zeit umgeleitet. Die Wohngebäude über dem Tunnel seien nicht betroffen.

Bereits im Herbst 2022 waren die Probleme bei einer Feuerwehrübung im Tunnel aufgefallen. Daraufhin beauftragte die Verkehrsverwaltung einen Sicherheitsbeauftragten mit der Untersuchung, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Der Tunnel ist mehr als 40 Jahre alt und gehörte zur Stadtautobahn A104, die später zu einer Stadtstraße heruntergestuft wurde.

Umleitungen würden mit „Hinweisschildern, einer Anpassung der Lichtsignalanlagen und veränderten Abbiegemöglichkeiten geregelt“ und „in den kommenden Tagen weiter angepasst“, heißt es.

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Die unter dem Spitznamen „Schlange“ bekannte Autobahn-Überbauung an der Schlangenbader Straße mit Wohngebäuden war 1976 bis 1980 errichtet worden und steht heute unter Denkmalschutz. Da sie „baulich komplett getrennt“ vom Tunnel sei, wirke sich dessen Sperrung nicht auf die Bewohner aus, schreibt die Senatsverwaltung.

Doch der Charlottenburg-Wilmersdorfer Stadtentwicklungs-Stadtrat Fabian Schmitz-Grethlein (SPD) befürchtet ein „pures Chaos“ und eine „Katastrophe für die angrenzenden Kieze“ am Breitenbachplatz, am Rüdesheimer Platz und in Schmargendorf. „Jetzt ergießen sich 20.000 bis 25.000 Fahrzeuge pro Tag in die umliegenden Wohnstraßen, wenn kein weiträumiges Verkehrskonzept vorgelegt wird“, sagte er dem Tagesspiegel.

Schmitz-Grehtlein betont, er habe Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) schon im vergangenen Dezember um ein solches Konzept gebeten, als sie die Pläne für den Abriss der Autobahnbrücken am Breitenbachplatz – und eine eventuelle dauerhafte Schließung des nahen Tunnels – vorgestellt hatte. „Passiert ist leider nichts.“

Laut einer Machbarkeitsstudie der Senatsverkehrsverwaltung gäbe es ohne den Tunnel „mehr Potenzial für eine umweltverträgliche und klimaschonende Stadt- und Verkehrsentwicklung am Breitenbachplatz“. Bis zu einer Entscheidung seien aber noch „weitere Untersuchungen nötig“, darunter ein Verkehrs- und Lärmgutachten.

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