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Wildschweine, guckend.

© picture alliance / Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Ralf Hirschberger

80 Wildschweine am Fußballplatz: „Potenzielle Gefahr für alle auf der Sportanlage in Berlin-Spandau“

Ein provisorischer Bauzaun und seine Geschichte: Ganz am Stadtrand von Berlin spielen mehr als 600 Sportler bei den Spandauer Kickers. Ein idyllisches Gelände – mit Problemgästen im Unterholz.

Stand:

Wildschweine benehmen sich gerne mal wie ruppige Hooligans. Sie kommen selten alleine, zerlegen routiniert Gärten und werden nur von stabilen Zäunen aufgehalten. Rund um den Sportplatz und das Freibad Staaken-West am Brunsbütteler Damm in Berlin-Spandau wurden zwischenzeitlich bis zu 80 Tiere im Unterholz vermutet.

Das teilte jetzt Spandaus Sportstadträtin Carola Brückner, SPD, auf eine Nachfrage von Carsten Tuchen, ebenfalls SPD, der sich nach den provisorischen Bauzäunen vor Ort erkundigt hat.

„Die Gehölze und Grünflächen im Umfeld der Sportanlage bieten sehr gute Lebensvoraussetzungen für die Tiere, sodass eine Rückkehr oder vermehrte Ansiedlung nicht ausgeschlossen werden kann“, wenn der Zaun abgebaut würde.

Einer von drei Plätzen der Spandauer Kickers in Staaken: In der Dunkelheit hinten liegt Brandenburg.

© André Görke

Der Bauzaun soll wie bei Bundesligaplätzen die Randalierer fernhalten. Schließlich sind die Wildschweine eine „potenzielle Gefahr für alle auf der Sportanlage“, so die Stadträtin. „Eine Entfernung würde mit großer Wahrscheinlichkeit erneut die Anwesenheit von Wildschweinen in unmittelbarer Sportplatznähe bedeuten.“

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Mittelfristig soll aber ein echter Zaun errichtet werden: „Die Erneuerung der Einfriedung ist im Rahmen der Errichtung eines neuen Funktionsgebäudes zwischen Parkplatz und Sportplatz geplant.“ Die Baupläne hatten wir Ihnen letzten Sommer im Tagesspiegel vorgestellt: „Berlins westlichster Sportplatz: Neue Kabinen, neue Dachterrasse – und was passiert mit den Bäumen?“

Der Sportplatz der Spandauer Kickers am Schwimmbad in Staaken-West, Brunsbütteler Damm.

© André Görke

Die Spandauer Kickers, die den abgelegenen Sportplatz nutzen und mehr als 600 Vereinsmitglieder haben, wollen im Oktober 2025 ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum feiern – erst in der Zitadelle, dann auf dem Sportgelände. Das hatte Vereinschef Jürgen Pufahl im Frühjahr mitgeteilt: Der Spandau-Newsletter des Tagesspiegels hatte auch darüber berichtet.

Das Logo der Spandauer Kickers, 1975 gegründet.

© André Görke

Nach den Anfängen 1975 auf einem mittlerweile bebauten Sportplatz am Fehrbelliner Tor war der Klub 1991 nach West-Staaken gezogen. Ein Glücksfall für den Klub, der in seiner Vereinschronik auch an eine gescheiterte Fusion mit einem fast vergessenen DDR-Klub erinnert.

Früher haben die Betriebssportler von „Quarzglas Staaken“ dort gespielt und später der BSV Staaken. Der wurde aber nach gescheiterten Fusionsbemühungen der Spandauer Kickers aufgelöst. Vereinsgründe Pufahl wurde 2024 im Rathaus für sein ehrenamtliches Engagement bei den Spandauer Kickers ausgezeichnet.

Staaken-West liegt am Berliner Stadtrand und grenzt direkt an Brandenburg mit seinem ländlichen Havelland. Bis 1990 gehörte die Ecke zur DDR, ehe sie nach der Wiedervereinigung zurück nach Berlin-Spandau kehrte. 1980 entstand dort das Freibad. Das Dr.-Georg-Benjamin-Krankenhaus im alten Fliegerhorst wurde 1998 geräumt und döste viele Jahre vor sich hin: hier die Historie und Fundstücke aus dem Tagesspiegel-Archiv.

Links der Sportplatz, rechts die geplanten Neubauten.

© WBM

In letzter Zeit entstehen dort neben dem Sportplatz immer mehr Wohnungen. Neulich erst war der Bausenator zweimal vor Ort. Erst beim Richtfest für die neue Grundschule von Staaken, dann auf der Baustelle auf dem ehemaligen Krankenhausgelände. Und noch 2025 soll der nächste Grundstein gelegt: hier die Pläne im Tagesspiegel.

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