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DLRG-Boot, Symboldbild.

© dpa/Marijan Murat

Tod am Glienicker See in Berlin: Zwei Männer nach Badeunfall in Kladow gestorben

Obwohl sie nicht schwimmen konnten, gingen sie ins Wasser des beliebten Berliner Badesees. Jetzt sind die beiden Männer tot – trotz eines enormen Rettungseinsatzes.

Stand:

Das heiße Badewochenende endete in Berlin für zwei Menschen tödlich. Sie waren am Samstagabend am Glienicker See in Berlin-Kladow (Bezirk Spandau) untergegangen und mussten wiederbelebt werden. Nun sind sie gestorben. Das bestätigte die Berliner Polizei dem Tagesspiegel-Newsletter für Spandau am Montag. Die Männer waren Nichtschwimmer.

Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um zwei 24 Jahre alte Kenianer. Ob sie in Berlin gemeldet sind, war nicht zu erfahren.

Beide sind in zu tiefes Wasser geraten und dann untergegangen. Freunde am Strand hätten noch versucht, sie zu retten, dies aber nicht geschafft. Eine Rettungsschwimmerin, die an der Badestelle „Pferdekoppel“ vor Ort war, holte nach Angaben der Feuerwehr einen dritten Mann aus dem Wasser und leitete die Rettungsmaßnahmen ein.

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Der Rettungseinsatz war der größte, an den sich Anwohner am Glienicker See erinnern können: 70 Einsatzkräfte, Rettungswagen, Blaulicht, Boote und zwei Hubschrauber.

Die ersten Rettungskräfte kamen von der Freiwilligen Feuerwehr in Kladow und sicherten den Landeplatz. Kurz danach trafen Rettungsschwimmer und Taucher von der DRK Wasserwacht und auch von der DLRG ein. Allein die Berliner Feuerwehr schickte 50 Einsatzkräfte an den belebten Strand; die benachbarte Berufsfeuerwehr aus Potsdam – die Landesgrenze verläuft in der Seemitte – schickte ebenfalls Taucher.

Anwesende Zeugen merkten sich die Position, an der die Männer untergegangen waren und informierten die Tauchtrupps. Diese holten sie aus dem Wasser und belebten sie wieder, anschließend wurden sie von Hubschraubern in Krankenhäuser geflogen. Dort sind die Männer dann gestorben. Das Kriseninterventionsteam der DLRG betreute Augenzeugen am Strand.

Das Badestelle am Berliner Ufer ist anfangs flach und deshalb auch bei Familien beliebt. Sie kippt dann aber in die Tiefe. Bei der Badestelle „Pferdekoppel“ handelt es sich um die nördliche Badestelle, die nah an der BVG-Haltestelle am Ritterfelddamm liegt. An der südlichen Badestelle „Moorloch“ – und damit etwa zwei Kilometer entfernt – befindet sich eine DLRG-Rettungsstation. Diese ist aber vor allem von Ehrenamtlichen am Wochenende tagsüber besetzt und nicht mehr abends.

Die DLRG-Station befindet sich an der anderen Badestelle des Sees als die, an der die Männer ins Wasser gingen.

© André Görke

Warum die Männer ins Wasser gelaufen sind, obwohl sie Nichtschwimmer waren, ist nicht bekannt. Spandaus DLRG-Chefin Christin Respondek warnt aber ganz generell zu mehr Vorsicht an den Stränden.

„Die Havel und die Berliner Seen sind noch kalt, haben erst 21 Grad Wassertemperatur, in den Tiefen sogar nur fünf bis acht Grad, wie unsere Taucher berichten. Wenn man den ganzen Tag in der Sonne liegt, vielleicht noch Alkohol trinkt und dann ins kalte Wasser steigt, wird es sehr schnell gefährlich – vom Hitzschlag bis zu noch Schlimmerem“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Das ist ein Riesenproblem, das wir überall bemerken.“ Respondek ist seit 1994 ehrenamtlich als Rettungsschwimmerin im Einsatz und passt in ihrer Freizeit an Spandaus Stränden auf, gemeinsam mit mehr als 100 Rettungsschwimmern von DLRG oder DRK Wasserwacht.

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