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Hier ist die Post hinter den Bäumen zu erkennen. Eigentlich sollte hier mal ein Hafen entstehen. Wurde aber nix, statt Bauarbeiter toben sich hier die Trinker und Graffiti-Sprüher aus.

© André Görke

Neben dem Bahnhof: Statt Post-Ruine: Spandau plant mit 80-Meter-Hochhaus

Bereits im November sollen fünf Architektenbüros ihre städtebaulichen Konzepte für die Brache vorstellen. Dann können die Bürger mitreden.

Ein Änderung des bestehenden Bebauungsplanes für das ehemalige Postgelände soll kurzfristig vom Bezirksamt beschlossen werden, danach beginnt bereits eine frühzeitige Beteiligung der Behörden, sagte Stadtplanungs-Stadtrat Carsten Röding (CDU) im zuständigen Fachausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die wird ausnahmsweise von der Bürgerbeteiligung abgekoppelt, um schnellstmöglich Erkenntnisse über sich abzeichnende Auflagen zu Punkten wie Erschließung und Lärmschutz zu gewinnen.

Vorstellung der Entwürfe im November

Wie berichtet, haben die Projektentwickler FAY Projects und Merz Objektbau die jahrelange Brache erworben, die Projektgesellschaft „Spandauer Ufer“ gegründet und wollen hier mehr als 100 Millionen Euro investieren. Bis zu 20 nationale und internationale Architektenbüros werden jetzt gefragt, ob sie Vorschläge für die künftige Gestaltung des Areals ausarbeiten möchten. Fünf davon werden dann aufgefordert, auf Kosten der Investoren städtebauliche Konzepte auszuarbeiten. Der entsprechende Wettbewerb soll voraussichtlich Ende August beginnen und Ende Oktober abgeschlossen sein, so Röding. Die Entwürfe werden dann im November im Rahmen einer Bürgerversammlung zum Auftakt der Bürgerbeteiligung der Öffentlichkeit präsentiert.

So hat der bisherige Änderungsvorschlag zum Bebauungsplan nur vorläufige Bedeutung und gibt Eckpunkte für die Arbeit der Architektenbüros. Wichtige Rahmenbedingungen sind dabei die sogenannten Hochpunkte, die Raumkanten und die Aufenthaltsqualität, betonte der Stadtrat. So wird es schon aus Gründen des Lärmschutzes Raumkanten zur Bahntrasse und zur stark befahrenen Ruhlebener Straße geben müssen. Am Havelufer ist ein öffentlicher Platz vorgesehen, eine entsprechende Nutzung der Erdgeschosse der umliegenden Gebäude soll dafür sorgen, dass er auch mit Leben erfüllt wird.

Nur noch circa 80 Meter Höhe

Wenn auch von keinem 130 Meter-Hochhaus mehr die Rede ist, wie es in einstigen Planungen vorkam, sind Hochpunkte erforderlich, um städtebauliche Akzente zu setzen. Hier kann man sich im Rathaus ein circa 80 Meter hohes Gebäude an der zur Bahnbrücke gelegenen Nordostkante, einen etwa 60 Meter hohen Bau an der Kreuzung Ruhlebener-/Klosterstraße und eventuell ein 30 bis 40 Meter hohes Gebäude als Torsituation an der Südseite des Areals vorstellen. Sie sollen mit dem Rathausturm, dessen Höhe nicht überschritten werden soll, dem Hochhaus des Jugendamtes und dem Ibis-Hotel ein Ensemble bilden.

Bruttogeschoßfläche wurde reduziert

Mit rund 62.000 Quadratmetern soll die Bruttogeschoßfläche rund zehn Prozent unter der ursprünglichen Planung bleiben. Als noch an den Bau des Hochhauses gedacht wurde, waren sogar 85.000 bis 100.000 Quadratmeter vorgesehen, so der Leiter des Stadtplanungsamtes, Markus Schulte. Bei der Nutzung wird laut Carsten Röding eine gute Mischung angestrebt, die ein lebendiges Stadtquartier ausmacht. So sind auch ein weiteres Hotel und 180 bis 250 Wohnungen vorgesehen. „Wichtig ist, dass hier Qualität entsteht“, sagte der Stadtrat. Der Standort soll „Signalwirkung“ haben.

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