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Im Sprungschanzenweg in Berlin-Zehlendorf hat das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zwei Probebohrungen für Erdwärmesonden genehmigt. Auf dem Bild im blauen Hemd Umweltstadtrat Urban Aykal (Grüne), rechts im Bild Christian Küttner von der kliQ-Genossenschaft.

© Christian Küttner

Bezirksamt genehmigt Probebohrungen: Meilenstein für das erste kalte Nahwärmenetz im Berliner Südwesten

Die Bürger-Energiegenossenschaft lässt den Worten Taten folgen: In Zehlendorf-Nord wird nach Erdwärme gebohrt. Das Projekt könnte eine Blaupause für andere Initiativen in der Stadt sein.

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Es ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum ersten Kaltwärmenetz in einem Bestandswohngebiet im Berliner Südwesten: Wie der Tagesspiegel erfuhr, hat das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zwei Probebohrungen von Erdwärmesonden im Sprungschanzenweg genehmigt. Die zwei Bohrungen, die auf öffentlichem Straßenland stattfinden, sind Teil des Pilotprojekts „kliQ Nahwärmenetz Sprungschanzenweg“. Zuvor hatte auch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt dem Vorhaben zugestimmt. Die Bohrungen sollen im Sommer stattfinden, der Bau des Kaltwärmenetzes ist für 2026 geplant.

Vor einem Jahr hat sich die Genossenschaft kliQ-Berlin gegründet; die Abkürzung kliQ steht für „klimafreundliches Quartier“. Eines ihrer Ziele ist es, gemeinschaftliche Alternativen zur Energieerzeugung aus Öl und Gas zu entwickeln. Die sogenannten kalten Nahwärmenetze, die auf Erdwärme basieren, sind ein wichtiger Baustein dafür.

Mit dem ersten Leitungsrohr in der Hand: In der Mitte Umweltstadtrat Urban Aykal (Grüne), rechts im Bild Christian Küttner von der kliQ-Genossenschaft.

© privat

„Wir haben beantragt, 150 bis 220 Meter tief bohren zu dürfen“, sagt Christian Küttner, Vorstandsmitglied der Genossenschaft. Noch seien sie im Abstimmungsprozess mit der Landesgeologie. „Wir warten auf die abschließende wasserrechtliche Genehmigung.“

Parallel zum ersten Sprungschanzennetz arbeiten wir bereits an den Vorplanungen für ein zweites Netz.

Christian Küttner, kliQ-Genossenschaft

„Wir müssen einfach mehr ins Machen kommen“, meint Christian Küttner. „Parallel zum ersten Sprungschanzennetz arbeiten wir bereits an den Vorplanungen für ein zweites Netz.“ Seine Hoffnung sei, dass nach dem ersten erfolgreichen Genehmigungsverfahren, die Wege und Abläufe für weitere Genehmigungen geklärt seien und sie schneller erfolgen können.

Jetzt werden aus Worten Taten, die erste fossilfreie Quartierslösung ist einen großen Schritt zur Realisierung weiter. „Wenn ein Netz in einer Straße erst einmal gebaut wird, kann sich jeder anschließen“, sagt Christian Küttner. Man müsse dafür nicht zwingend Mitglied der Genossenschaft werden. Die Devise sei: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele!“

Für Umweltstadtrat Urban Aykal (Grüne) ist das kliQ-Projekt eine „Chance und eine Blaupause für weitere Quartiere“. Er freue sich auf eine weiter gute Zusammenarbeit mit der Genossenschaft. „Die kommunale Wärmeplanung steht in den Startlöchern und ihre Umsetzung ist eine große Herausforderung“, so der Stadtrat. Pilotprojekte wie das am Sprungschanzenweg könnten die Wärmewende in der ganzen Stadt beschleunigen.

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