
© Interessengemeinschaft Tautenburger Straße
„Ein Schwerverletzter, ein Schlachtfeld“: Nachbarn leisten bei Verkehrsunfall in Berlin-Lankwitz Erste Hilfe
Am Mittwochnachmittag alarmierte ein Krachen die Anwohner der Tautenburger Straße: Zwei Autos waren miteinander kollidiert. Mit einem Cutter schnitten sie den verletzten Fahrer eines Mercedes frei.
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„Es gab in unserer Straße gerade einen fürchterlichen Unfall, ein Schwerverletzter, ein Schlachtfeld“, so lautete die Sprachnachricht, die Stefan Erlebach auf der Tagesspiegel-Mailbox hinterließ. An der Kreuzung Frankenhauser Straße, Ecke Tautenburger Straße sind am Mittwochnachmittag zwei Autos der Marke Mercedes kollidiert. Der Anwohner und seine Nachbarin Manuela Feike hörten erst das Quietschen, dann den Aufprall und eilten zur Unfallstelle.
Der Fahrer eines weißen Mercedes hatte sich schwer verletzt. „Er hatte zum Glück ganz viele Airbags“, sagt Manuela Feike, die Ärztin ist, beim Rückruf des Tagesspiegels. „Wir konnten erst überhaupt nichts sehen und mussten mit einem Cuttermesser die Airbags freischneiden, um zu dem Verletzten zu kommen“, ergänzt ihr Nachbar. „Er war eingeklemmt, aber die ganze Zeit ansprechbar“, erzählt die Ärztin. Der Mann habe über Schmerzen im Kopf und an den Beinen geklagt, sie befürchtete eine Verletzung des Rückens.
Es waren sehr lange Minuten, bis die Feuerwehr kam.
Stefan Erlebach
„Wir haben die ganze Zeit mit ihm gesprochen“, und „es waren sehr lange Minuten bis die Feuerwehr kam“, sagen die beiden Ersthelfer. Ein Rettungshubschrauber kreiste über der Unfallstelle, für den Auto- und Busverkehr war die Tautenburger Straße gesperrt worden. Über den Unfallhergang und den Gesundheitszustand des anderen Fahrers können Stefan Erlebach und Manuela Feike keine Angaben machen.

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Es kracht häufiger in der hier nur sechs Meter breiten Straße. Erst vor zwei Wochen hatten die beiden Lankwitzer im Tagesspiegel-Interview dafür geworben, dass in der gesamten Tautenburger Straße Tempo 30 eingeführt werden sollte. Einen entsprechenden Antrag hatte die Senatsverkehrsverwaltung jüngst abgelehnt: Es liege keine besondere Gefährdung vor, hieß es.
„Es ist ganz schrecklich“, sagt Manuela Feike am Telefon. Und Stefan Erlebach bestätigt die Forderung vieler Anwohnerinnen und Anwohner: „Das Tempo in der Tautenburger Straße muss runter.“
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