zum Hauptinhalt
Ein Mann liegt in einer Hängematte im Birkenwäldchen am Mauerpark.

© dpa/Carsten Koall

Streit um Ausgleichsfläche in Berlin-Hellersdorf: Dürfen Bäume für ein Schwimmbad gefällt werden?

Umweltverbände werfen dem Bezirksamt vor, eine als Ausgleich gedachte Fläche im Jelena-Šantić-Friedenspark versiegeln zu wollen. Die Behörde betrachtet die Sache hingegen entspannt.

Stand:

Ist das Gelände im Jelena-Šantić-Friedenspark, auf dem der Bezirk ein Kombibad mit Hallen- und Freibad bauen möchte, eine Ausgleichsfläche – und somit für eine neue Bebauung gesperrt? Diese Frage hatten vor Kurzem Berliner Umweltverbände aufgeworfen.

Mit der Realisierung des Bebauungsplans würde eine festgesetzte Grünfläche, die zugleich Ausgleichs- sowie Ökokonto-Fläche ist, versiegelt, heißt es in einer Stellungnahme.

„Der Park wurde angelegt, um die Versiegelung und Zerstörung von Kleingewässern für den Bau des Hellersdorfer Ortsteilzentrums ‚Helle Mitte‘ auszugleichen. Hinzu kommen Kompensationen für Maßnahmen im Rahmen der Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung 2017, wie der Bau der Seilbahn.“

Birkenwäldchen wird Park

Im Rahmen der IGA seien in der Tat naturschutzrechtliche Kompensationen im Park durchgeführt worden, antwortet Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkocvic (CDU) auf Tagesspiegel-Nachfrage. Dazu zähle ein Birkenwäldchen an der Ostseite des Hügels. Der Bebauungsplan des geplanten Multifunktionsbads sehe nun vor, die Fläche des Birkenwäldchens als öffentlichen Park festzuschreiben, das Wäldchen dadurch also dauerhaft zu sichern.

Auf der Plateaufläche des Hügels befindet sich allerdings eine Baumgruppe, die für den Bau des Schwimmbades gefällt werden müsste. Aktuell prüfe das Bezirksamt, ob diese als Ausgleich für die „Helle Mitte“ oder für die IGA gepflanzt worden sei; das Bauprojekt sei dadurch aber nicht gefährdet: „Wenn die Bäume zugunsten des Schwimmbadbaus gefällt werden, sind an anderer Stelle erhöhte Kompensationsmaßnahmen die Folge. Wir würden also anderswo mehr Bäume pflanzen, als wir fällen mussten“, so Zivkovic.

Ausgleich im Wuhletal

Das geschehe dann im benachbarten Wuhletal – das ist nämlich definitiv vom Senat als Ausgleichsfläche ausgewiesen. Bei der Aufstellung des Ökokontos im Bereich Wuhletal sei die Planung des Schwimmbades bereits berücksichtigt worden, schreibt die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Grundstücke, die im Flächennutzungsplan als Sportplätze ausgewiesen wurden – dazu zählen auch geplante Vorhaben – seien vom Ökokonto nicht eingeschränkt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })