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Streit um die Friedensstatue „Ari“: Der Berliner Südwesten bietet Asyl an
Um die Skulptur, die an die Zwangsprostitution koreanischer und chinesischer Frauen im Zweiten Weltkrieg erinnert, wird in Berlin-Mitte gestritten. Sie könnte in Steglitz-Zehlendorf eine neue Heimat finden.
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Steglitz-Zehlendorf will die Friedensstatue „Ari“ im öffentlichen Straßenland aufstellen – sofern der Korea-Verband gezwungen wird, die Skulptur in Moabit zu entfernen. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in ihrer Dezember-Sitzung. Zuerst berichtete der Steglitz-Zehlendorf-Newsletter des Tagesspiegels über die Entscheidung.
Die Statue erinnert dort seit 2020 an die Zwangsprostitution von bis zu 200.000 koreanischen und chinesischen Frauen durch japanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg, die sogenannten Trostfrauen. Jetzt verfügte das Bezirksamt Mitte, dass die Statue entfernt werden soll; als Grund wird Druck der japanischen Regierung vermutet. Der Korea-Verband zog vor das Verwaltungsgericht, Ausgang ungewiss.
Die Bezirksverordnete Johanna Martens (Grüne) wies in der Aussprache im Rathaus Zehlendorf darauf hin, dass „Erinnerungskultur nicht verhandelbar ist“ – und dass Steglitz-Zehlendorf eine Städtepartnerschaft mit dem Bezirk Songpa in Seoul habe. Fraktionsübergreifend gab es Zustimmung; vier Mitglieder der CDU-Fraktion enthielten sich. Ein Ort für die Statue könnte „zum Beispiel das Umfeld des U-Bahnhofs Krumme Lanke“ sein, heißt es im BVV-Beschluss.
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