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Die Lankwitzer Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa führt Schillers "Maria Stuart" auf. Begegnung der Königinnen: Maria Stuart (Antonia Kunze) kniet vor Elisabeth Tudor (Anja Schramm).

© Ansgar Vössing

Treffen der Königinnen in Berlin-Lankwitz: Jugendliche führen Schillers „Maria Stuart” auf

Es ist ein klassischer Stoff, den sich das Ensemble der Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa vorgenommen hat. Ihre „Maria Stuart“ soll in Schillers Sinne „so authentisch wie möglich“ auf die Bühne kommen.

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Maria Stuart, Königin von Schottland, trifft auf Elisabeth I., die englische Königin. Die eine ist auf der Flucht, die andere sorgt sich um ihren Machterhalt – am Ende wird es blutig. Mit etwas Liebe angereichert, führte Friedrich Schiller die Geschichte als Drama „Maria Stuart“ im Jahr 1800 in Weimar auf. Ein alter Schinken? Mitnichten, und das will die Jugendtheatergruppe der katholischen Gemeinde Mater Dolorosa beweisen: 225 Jahre nach der Erstaufführung bringen die Jugendlichen das Spiel der Königinnen in Lankwitz wieder auf die Bühne – noch dazu kostenfrei.

„Wir spielen diesmal Schillers Drama so authentisch wie möglich, wie es der Geschichtsprofessor aus Jena vielleicht selbst gerne gesehen hätte, nah am heiligen Original, aber dennoch modern und verankert in der Gegenwart“, sagt Regisseur Ansgar Vössing dem Bezirksnewsletter Steglitz-Zehlendorf des Tagesspiegels. Es sei ein Stück der großen Gefühle und der starken Frauen, es sei heute aktueller denn je.

Friedrich Schiller [ist] selten auf den Bühnen zu sehen und dann meist verfremdet, um nicht zu sagen, vergewaltigt.

Regisseur Ansgar Vössing

Neben dem Stoff hat sich die Jugend-Crew „Maria Stuart“ auch deshalb ausgesucht, weil der einst populäre Friedrich Schiller drohe, in Vergessenheit zu geraten. Seine Stücke seien „selten auf den Bühnen zu sehen und dann meist verfremdet, um nicht zu sagen, vergewaltigt“, so der Regisseur. „Wir lassen in Ehrfurcht vor dem heiligen Original den Dichterfürsten selbst sprechen, schwelgen aber auch nicht in der historischen Opulenz der Renaissance, sondern reduzieren die Inszenierung auf das Wesentliche.“

Die Jugendtheatergruppe Mater Dolorosa nimmt sich neben Komödien auch immer wieder „großer“ Dramen an – sie führten Dürrenmatts „Die Physiker“ ebenso auf wie Goethes „Faust“. Dabei besteht das Ensemble nicht aus einer festen Gruppe, sondern es setzt sich projektbezogen immer wieder neu zusammen.

Die Nahe-am-Original-„Maria Stuart“ kann an den beiden kommenden Wochenenden erlebt werden: Samstags um 19 Uhr (11. und 18. Januar) und sonntags um 17 Uhr (12. und 19. Januar). Spielort ist das Gemeindehaus Mater Dolorosa in der Kurfürstenstraße 59 in 12249 Berlin-Lankwitz. Der Eintritt ist frei, am Theater-Ausgang werden Spenden gesammelt.

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