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Nr. 2 auf der Leidensskala. Die Zossener Straße wird als Schleichweg neben dem Mehringdamm genutzt.

© Kai-Uwe Heinrich

Verkehrsberuhigung in Berlin-Kreuzberg: Freie Bahn für Zukunft ohne Durchgangsverkehr im Bergmannkiez

Kurz vor Ende des rot-grün-roten Senats wird eine Hauptstraße im Bergmannkiez zur Bezirkssache. Anwohner hatten sich lange für ein Ende des Durchgangsverkehrs eingesetzt.

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Der Straßenzug südliche Zossener Straße/Bergmannstraße und Friesenstraße in Berlin-Kreuzberg wird aus dem übergeordneten Hauptstraßennetz herausgenommen. Das Bezirksamt hatte hierzu einen Antrag an die Mobilitätsverwaltung gestellt, dem kurz vor Ende des rot-grün-roten Senats stattgegeben wurde. Das bedeutet, dass der Straßenabschnitt ab sofort Bezirkssache ist.

Konkret geht es um den Straßenabschnitt Zossener Straße/Ecke Gneisenaustraße, die weiter südlich auf Höhe der Marheineke-Markthalle auf etwa 20 Meter der Bergmannstraße trifft und dann in die Friesenstraße einmündet.

Die Entscheidung ist zentral für die Verkehrsberuhigung im Bergmannkiez, die laut Bezirksamt vorsieht, den Durchgangsverkehr auf den genannten Straßenabschnitten und im gesamten Kiez zu unterbinden. 2021 wurde auf der Bergmannstraße ein geschützter Zwei-Richtungs-Radweg eingerichtet, der Autoverkehr kann zwischen Nostitzstraße und Zossener Straße nur noch in Richtung Westen fahren.

Die Umsetzung des Verkehrskonzeptes, das auf dem Ergebnis eines mehrjährigen Beteiligungsverfahrens beruhe, könne nun durch das Bezirksamt vorbereitet werden. Die Sperrung würde jedoch frühestens in zwei Jahren vollzogen.

Busse sollen weiter fahren

Zentral bei der Vorbereitung der Maßnahmen sei es, den Busverkehr auf der Route vollständig zu ermöglichen. „Wesentliche Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens waren, die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs zu erhöhen, die Lade- und Liefermöglichkeiten in der Geschäftsstraße Bergmannstraße zu verbessern und die Aufenthaltsqualität durch grüne Infrastruktur zu steigern“, heißt es.

Bereits seit 2012 setzt sich die Initiative „Leiser Bergmannkiez“ für die Reduzierung des Verkehrslärms ein. Dabei ist die Sperrung der Zossener Straße für den Durchgangsverkehr eine der zentralen Forderungen.

„Ich bin sehr froh, dass nunmehr die Maßnahmen im Bergmannkiez durch den Bezirk in eigener Zuständigkeit finalisiert werden können“, sagt Verkehrsstadträtin Annika Gerold (Grüne). Der Bergmannkiez sei ein Modellprojekt für die Frage, wie Straßen sicherer, klimafester und mit mehr Aufenthaltsqualität ausgestaltet werden könnten.

Allerdings zeigt ein Gutachten laut Bezirksamt auch, dass durch die geplante Sperrung Verkehrsverlagerungen auf die Parallelroute Mehringdamm zu erwarten sind. Die umweltbezogenen Auswirkungen könnten jedoch in den kommenden Jahren durch den erhöhten Anteil von Elektromobilität ausgeglichen werden, heißt es.

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