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Der Kranoldplatz im gleichnamigen Neuköllner Kiez.

© Kitty Kleist-Heinrich TSP

Verkehrsberuhigung in Berlin-Neukölln: Anwohnende fordern „Kiezblock“ am Kranoldplatz

Rund um den Neuköllner Kranoldplatz gebe es wegen der nahen Stadtautobahn viel Durchgangsverkehr, aber kaum Radwege. Das beklagen Anwohnende und fordern einen verkehrsberuhigten Kiez.

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Anwohnende aus dem Kranoldkiez am südlichen Ende der Hermannstraße haben am Mittwoch über 1300 Unterschriften an die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Neukölln übergeben. Damit fordern sie, dass auch in ihrem Kiez – benannt nach dem Kranoldplatz – ein verkehrsberuhigter sogenannter Kiezblock entstehen soll. Ähnliche Initiativen gibt es in Neukölln unter anderem auch im Rollbergkiez, Harzerkiez und Körnerkiez. Bereits von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen wurden Kiezblocks in Rixdorf, im Reuterkiez und rund um die Schillerpromenade.

Speziell der Kranoldkiez, zwischen S-Bahn-Ring, Hermannstraße/Britzer Damm, Teltowkanal und Karl-Marx-Straße/Buschkrugallee, sei laut dem Berliner Umweltgerechtigkeitsatlas eines der am stärksten belasteten Stadtgebiete Berlins, erklärt die Initiative.

So gebe es hier einerseits besonders viel Lärm und eine hohe Luftverschmutzung, andererseits aber kaum Grünflächen. Der Durchfahrtsverkehr sei wegen der Anschlussstelle der Autobahn 100 besonders hoch, zugleich gebe es kaum Radwege und die Kreuzungen seien für Fußgänger:innen schlecht einsehbar, heißt es.

„Wir möchten in unserem Kiez ein sicheres, klimagerechtes und faires Miteinander aller Verkehrsformen voranbringen und somit die Sicherheit insbesondere von Rad- und Fußverkehr erhöhen. Zugleich halten wir Maßnahmen für sinnvoll, die den hohen Durchgangsverkehr aus dem Wohngebiet des Kiezes heraushalten und somit mehr Raum schaffen für Anwohnende, die sich mit Kfz, Fahrrad und zu Fuß fortbewegen“, begründet die Ini ihren Einwohner:innenantrag.

Die Initiative fordert als konkrete Maßnahmen unter anderem eine vorfahrtsberechtigte Fahrradstraße über Hertabrücke, Bendastraße, Britzke- und Rungiusstraße, also einen Teil der bereits beschlossenen Radschnellverbindung Y-Trasse. In der Silberstein- und Hertastraße fordert die Initiative einen geschützten Radweg. Außerdem sollen etwa die Kreuzung rund um den Eduard-Müller-Platz umgestaltet und die Hertabrücke für Autos gesperrt werden.

Der Einwohner:innenantrag kann als nächster Schritt entweder direkt von der BVV übernommen oder durch einen eigenen Antrag ersetzt werden. Sollte die BVV den Antrag dann beschließen, geht der Ball ans Bezirksamt. Inwieweit auch Kiezblocks von dem aktuellen Radwege- und Tempo-30-Stopp der Verkehrssenatorin betroffen sind, ist derweil bislang unklar.

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