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Kindergarten „kinderleben – kind erleben e.V.“ sucht einen neuen Ort.

© privat

Vermieterin meldet Eigenbedarf an: Büroräume statt Kita in Berlin-Lichtenberg

Nach 15 Jahren muss eine Kita schließen und sucht dringend einen neuen Ort. Vier Erzieher:innen drohen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Wer kann helfen?

Stand:

Der Kindergarten „kinderleben – kind erleben e.V.“ sucht einen neuen Ort, denn nach 15 Jahren im Kaskelkiez ist bald Schluss. Die Vermieterin möchte ihre Büroräume erweitern, hat „Eigenbedarf“ angemeldet und dem Kindergarten gekündigt. Auf dem Berliner Immobilienmarkt ist es kaum möglich, eine neue Gewerbefläche für den Kindergarten zu finden, deren Miete durch die Senatszuwendung für Kitas gedeckt wird. Es entstehen erhebliche Zusatzkosten, etwa für Maklercourtage, Umzug, doppelte Mietzahlungen, Aus- und Umbaukosten von schätzungsweise 250.000 bis 350.000 Euro.

Die Eltern haben über 120 Objekte geprüft – ohne Erfolg. „Unser Engagement war völlig sinnlos und unsere Kinder werden aus ihren Freundschaften und ihrem vertrauten Umfeld gerissen“, erzählt eine Mutter. „Es ist einfach sehr traurig und frustrierend das nicht abwenden zu können!“ Sie sei auch sehr enttäuscht von den Behörden, die das billigend in Kauf nehmen.

Die Außenspielfläche des Kindergartens wurde erst letzten Jahr saniert. „Wir Eltern und Erzieherinnen sind sehr betroffen und verzweifelt über die Umstände“, erzählt eine Erzieherin. Sie wollen neue Räume finden und möglichst im Kaskelkiez bleiben. In kleinen Gruppen laufen die Eltern die Umgebung ab, um leerstehende Ladengeschäfte zu finden, kontaktieren Hausverwaltungen und Eigentümer, haben Maklersuchaufträge gestartet und treffen sich mehrmals wöchentlich in Koordinationsgruppen … bisher erfolglos.

120
und mehr Objekte haben Eltern der Kita geprüft, aber keine neuen Räume gefunden

„Ich war in einer Schockstarre als ich den Brief mit der Kündigung vor mir hatte“, sagt Svenja Blach, mit ihrem Kind seit zwei Jahren an der Kita. „Wir sind doch ein gemeinnütziger Verein, es gibt akuten Mangel an Kitaplätzen, unsere Miete zahlen wir immer pünktlich, den Hof haben wir aus eigener Kraft saniert – wie kann es sein, dass uns einfach so gekündigt werden kann? Wie kann es sein, dass dieses riesige Engagement von Eltern und Pädagoginnen auf so einer unsicheren und ungeschützten Basis aufgebaut ist?“

Ich war in einer Schockstarre

Svenja Blach hat über die Schließung der Kita ihres Kindes erfahren

18 Kinder könnten ihren Kita- und vier Erzieherinnen ihren Arbeitsplatz verlieren. Nun wendet sich die Leitung an die Lichtenberger Politik und Zivilgesellschaft. 

  • Bitte melden an: raumsuche@kinderleben-berlin.de

„Wir werden auch größere Umwege in Kauf nehmen“, sagt die Mutter einer Zweijährigen, die derzeit bereits extra von Friedrichshain nach Lichtenberg fährt um ihr Kind bei Kinderleben e.V. betreuen zu lassen.

Hier die Themen aus dem aktuellen Lichtenberg-Newsletter:
Immer montags erscheint der Tagesspiegel-Newsletter für Lichtenberg. Den gibt es in voller Länge, einmal pro Woche mit vielen konkreten Bezirksnews, Tipps, Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke. Und diesmal berichtet Robert Klages unter anderem über diese Themen:

  • Vermieterin meldet „Eigenbedarf“ an: Kindergarten muss Büroräumen weichen
  • „Hier wird eine grüne Oase vernichtet“: Streit um Nachverdichtung an der Obersee-Schule
  • Landeseigenen Howoge klagt gegen Bezirk: Senat baut Wohnungen gegen den Willen des Bezirks
  • 1600 Plätze: Größter Schulneubau Berlins in der Allee der Kosmonauten
  • Das Team vom Kieztreff ReLAX des Vereins „kein Abseits!“ stellt sich vor
  • Erster nachhaltiger Weihnachtsmarkt
  • Lichtenberger Immobilienentwickler bietet Lichtenberger Parteien Spende an
  • „Frauen für den Frieden“ in der Stasi-Zentrale
  • DDR Fußballer des Jahres 1966 und später Sportjournalist: Jürgen „Kuppe“ Nöldner gestorben
  • Durchgangsverkehr soll reduziert werden: Kiezblock Weitlingkiez beschlossen
  • Lastenrad geklaut

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