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Barbara-Schulz-Haus in Hermsdorf von der Kinderhilfe Berlin 

© Kinderhilfe Berlin 

„Weihnachtswunder“ für die Kinderhilfe Berlin: Verein für krebskranke Kinder darf in Hermsdorf bleiben

Die Kinderhilfe Berlin betreibt in Reinickendorf eine Begegnungsstätte für krebskranke Kinder. Der Verein sollte wegen „Zweckentfremdung von Wohnraum“ mehr als 42.000 Euro an den Bezirk zahlen. Kurz vor Weihnachten gibt es eine Lösung.

Stand:

Kurz vor den Feiertagen freut sich die Kinderhilfe Berlin über ein „Weihnachtswunder“: Der Verein darf das Barbara-Schulz-Haus in Hermsdorf weiter für seine Arbeit mit krebs- und schwerkranken Kindern nutzen, teilt Geschäftsführer Jannis Wlachojiannis mit. Das Bezirksamt habe dafür rückwirkend die Genehmigung erteilt und mehrere zehntausend Euro Ausgleichszahlungen erlassen.

Die Kinderhilfe organisiert für die Kinder und ihre Familien in dem Häuschen mit Garten seit drei Jahren unter anderem Trauergruppen, Kochkurse und Weihnachtsfeiern. Ein großes Sommerfest zum Spendensammeln gab es zuletzt auch. Im Jahr 2022 fiel dem Bezirksamt dann auf, dass das Gebäude eigentlich nur als Einfamilienhaus genehmigt ist.

Verein soll mehr als 42.000 Euro zahlen

Sogleich leitete die Behörde ein Verfahren wegen „Zweckentfremdung von Wohnraum“ ein und wollte die Nutzung im Frühjahr nur genehmigen, wenn die Kinderhilfe mehr als 42.000 Euro nachzahlt und künftig zusätzlich eine monatliche Ausgleichszahlung von 1.800 Euro leistet. Für den fast ausschließlich spendenfinanzierten Verein wäre das nach eigenen Angaben nicht bezahlbar gewesen.

Barbara-Schulz-Haus in Hermsdorf von der Kinderhilfe Berlin 

© Kinderhilfe Berlin 

Das Bezirksamt stützte seine drastischen Nachzahlungsforderungen auf neue verschärfte Regelungen für das Zweckentfremdungsverbot. Bei bestimmten sozialen Einrichtungen und im Einzelfall kann aber auf die Ausgleichszahlung verzichtet werden. Darauf verwies seinerzeit auch die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, als der Bezirk Reinickendorf eine Gesetzesänderung verlangte.

Nach der öffentlichen Kritik im Frühjahr lenkte das Bezirksamt ein und kündigte an, nach einer Lösung für die Kinderhilfe zu suchen - und ist offenbar pünktlich zur seligen Zeit fündig geworden. „Wir sehen dies als ein besonderes Weihnachtsgeschenk des Bezirks Reinickendorf und sind erleichtert, dass wir unsere Arbeit in der bisherigen Form fortsetzen können“, kommentiert Kinderhilfe-Vorsitzender Dieter Hasse.


Dieser Text stammt aus dem Bezirksnewsletter für Reinickendorf, der ab jetzt zu unserem digitalen Angebot Tagesspiegel Plus (T+) gehört – wie auch die Newsletter-Ausgaben aus den anderen elf Berliner Bezirken. Das Abo gibt’s unter leute.tagesspiegel.de.

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