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Heiko Melzer (links) unterstützt die Mitarbeiter von Wall.

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Update

Berlin-Spandau: Zerstörung von BVG-Wartehäuschen - 500.000 Euro Schaden

Vandalismus in Staaken: Ein Abgeordneter fordert den Einsatz von Videoüberwachung oder Glassensoren gegen Randalierer.

Es ist ein Dauerärgernis, überall in der Stadt: die Zerstörungswut. Nachdem nun die beiden BVG-Wartehäuschen der Buslinie 237 am Staakener Ungewitterweg von Unbekannten nahezu vollständig zerstört wurden, hat sie der Wahlkreisabgeordnete Heiko Melzer (CDU) gemeinsam mit Mitarbeitern der für die Betreuung zuständigen Wall AG gereinigt und die zerstörten Scheiben ersetzt. Doch nur wenige Tage später wurde bereits die nächste Wartehalle am Bahnhof Albrechtshof demoliert

Vandalismus darf keine Duldung erfahren“, sagte der Kommunalpolitiker. „Deshalb wurde die Reparatur schnellstmöglich sichergestellt. Neben Aufklärung und Sanktion ist die schnelle Behebung des Missstandes notwendig. Daran habe ich mich gerne beteiligt und mit angepackt.“

Schäden in sechsstelliger Höhe

„Leider ist diese Form von Wartehallen-Vandalismus alles andere als ein Einzelfall“, klagt Melzer. Jährlich würden in Berlin mehrere tausend Scheiben von Wartehallen demoliert. Das führe allein zu Materialkosten in Höhe von mehr als einer halben Million Euro. Abgesehen von der schnellen Reparatur setzt sich der Abgeordnete deshalb für erweiterte Sicherheitsmaßnahmen ein.

Konkrete Zahlen können weder die BVG noch die Wall AG nennen, denen die meisten der Wartehäuschen in Berlin und in zahlreichen anderen Städten gehören. "Glasbruch gibt es immer wieder", sagt Petra Reetz vom Verkehrsbetrieb. Doch von einer besonderen Häufung könne keine Rede sein. Ähnlich äußert sich auch Wall-Sprecherin Frauke Bank. In Berlin würden die Fälle „auf gleichbleibendem Niveau“ liegen mit gelegentlichen Konzentrationen auf einzelne Standorte, es gebe aber keine Schwerpunktbezirke. „Es ist nicht so, dass wir täglich zerstörte Wartehallen reparieren müssen.“

Haltestellen überwachen

Eine Videoüberwachung oder Glassensoren, die bei Bruch einen automatischen Alarm im zuständigen Polizeiabschnitt auslösen, könnten potentielle Täter abhalten und die Sicherheit erhöhen, meint Melzer. Deshalb hat er sich an die BVG und die Senatsverkehrsverwaltung gewandt und darum gebeten, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen. „Die Wartehallen können innovative Elemente einer Smart City Berlin werden, hier sollte das Thema Sauberkeit und Sicherheit ebenfalls eine Rolle spielen und Berlin sich die technischen Möglichkeiten zunutze machen.“ Da die Wartehäuschen auf öffentlichem Straßenland stehen wäre eine Videoüberwachung eine politische Entscheidung, heißt es bei BVG und Wall AG. Und Sensoren hält man wegen der hohen Anschaffungskosten und der zwangsläufigen Dauer der Anfahrt der Polizei für wenig zweckmäßig. Auch werde damit nicht werde das eigentliche Problem beseitigt, so Frauke Bank. Auch unzerstörbare Scheiben gelten wegen der hohen Kosten nicht als Alternative.

Lesen Sie mehr im Spandau-Blog vom Tagesspiegel: Noch vor der Vorstellung der Berliner Kriminalitätsstatistik enthüllt eine Anfrage des Abgeordneten Peter Trapp die jüngste Entwicklung der Straftaten in Spandau - Ortsteil für Ortsteil .

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Rainer W. During

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