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Schafe und Lämmer auf einem Deich in Ostfriesland.

© dpa/Sina Schuldt

Blauzungenkrankheit breitet sich aus: Auch Berlin gehört jetzt zum infizierten Gebiet der Tierseuche

In zahlreichen Landwirtschaftsbetrieben in Deutschland haben sich Rinder und Schafe mit der Blauzungenkrankheit infiziert. Auch in Berlin gelten deswegen nun Einschränkungen.

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Wegen eines Nachweises der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV-3) in Brandenburg zählt auch Berlin zum infizierten Gebiet. Das liegt daran, dass bei einem Ausbruch alle Betriebe in einem Umkreis von 150 Kilometern als nicht frei von der BTV gelten, wie die Senatsverwaltung für Justiz erklärte.

Für Landwirtschaftsbetriebe in Berlin bedeutet das, dass empfängliche Tiere nun nicht mehr ins Ausland transportiert werden dürfen oder nur unter besonderen Anforderungen.

In Berlin selbst ist die Tierseuche nach Angaben der Verwaltung bislang nicht nachgewiesen worden. „Bei der aktuell schnellen Ausbreitung könnte dies aber täglich der Fall sein“, hieß es. Schaf-, Ziegen- und Rinderhalter sollten ihre Tiere jetzt aufmerksam beobachten.

In Brandenburg war das Virus vor wenigen Tagen bei zwei Kälbern in einem Rinderbestand im Landkreis Potsdam-Mittelmark festgestellt worden.

Vor allem Schafe betroffen

Im Oktober 2023 war der Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit erstmals in Deutschland entdeckt worden und breitet sich seitdem vom Westen her aus. Die Krankheit betrifft vor allem Schafe und Rinder, aber auch Ziegen und andere Wiederkäufer können sich anstecken. Das Virus wird durch infizierte Gnitzen (eine blutsaugende Stechmückenart) übertragen. Es verursacht unter anderem Lahmheit und Fieber. Vor allem Schafe sind laut Verwaltung betroffen und können daran sterben. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich.

In Deutschland ist kein Bundesland mehr BTV-freies Gebiet, sagte die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts, Elke Reinking. Es gebe aber nach wie vor Bundesfälle ohne eigene Ausbrüche, wie Berlin. Aber: „Es sieht leider danach aus, dass es in jedem Fall Fälle geben wird“, sagte Reinking. Wegen des feuchtwarmen Wetters vermehrten sich die Mücken gut. (dpa)

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