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So könnte das neue Quartier auf dem Gelände des Blub aussehen. Aber wohl erst in 2020.

© Simu: Höcherl-Group

Früheres Spaßbad in Berlin-Neukölln: Blub-Ruine wird noch in diesem Jahr abgerissen

Mit den illegalen Partys und dem Übernachten in der Ruine ist es wohl bald vorbei. Der Eigentümer hat Wachschutz beauftragt und will bald Wohnungen bauen.

In der Neuköllner Spaßbadruine Blub werden Partys gefeiert, Jugendliche durchstöbern die Lagerräume, Obdachlose finden ein paar Tage Unterschlupf. Am Dienstag brannte es in der ehemaligen Sauna – „zündelnde Kinder“, vermutet Baustadtrat Thomas Blesing (SPD). Nach der schleichenden Zerstörung des ersten Berliner Spaßbades, Baujahr 1985, folgt jetzt die planmäßige. Der Eigentümer Rainer Höcherl aus München kündigt an, die Ruine so bald wie möglich abzureißen. Wegen Naturschutzauflagen könnten sich die Arbeiten aber noch bis in den Herbst verzögern. Um weiteren Vandalismus zu verhindern, hat Höcherl einen Wachschutz beauftragt.

Die Höcherl Group aus München hat das Areal vor drei Jahren gekauft und will dort 450 Mietwohnungen bauen. Der zugehörige Bebauungsplan wurde vor wenigen Tagen öffentlich ausgelegt. Die Wohnungen verteilen sich auf rund ein Dutzend vier- bis fünfgeschossige Blöcke, zwischen denen relativ viel Platz für Grünflächen bleibt.

Trockengelegt. Ein Blick in die Ruine des einstigen Spaßbades.
Trockengelegt. Ein Blick in die Ruine des einstigen Spaßbades.

© Thomas Loy

Im Norden, am Teltowkanal, sollen Stadtvillen gebaut werden. Rund um den „Teich Britz“ ist ein parkähnlicher Bereich geplant. Eine Kita sowie eine Tiefgarage mit 330 Stellplätzen gehören zum Konzept, die Zufahrt erfolgt wie zu Zeiten des Spaßbades über die Buschkrugallee.

Höcherl will mindestens 75 Millionen Euro investieren und im Frühjahr 2016 mit dem Bau beginnen. Die Fertigstellung aller Häuser ist allerdings erst für 2020 geplant – Höcherl baut in Etappen. Dass das Blub-Gelände bislang kaum gesichert war, erklärt der Eigentümer mit dem langwierigen Rechtsstreit mit dem Betreiber des alten Blub, Harald Frisch. Der forderte eine Abfindung und habe ihm den Zutritt auf das Gelände verweigert, sagt Höcherl. Inzwischen sei er aber per Zwangsvollstreckung in den Besitz „eingewiesen“ worden.

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