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Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften und Feuerwehr stehen vor einem Hochhaus, aus dem Rauch aufsteigt. In Berlin-Spandau brennt seit den frühen Morgenstunden ein Hochhaus.

© dpa/Sven Käuler

Update

Erneut Brand in Spandauer Hochhaus: Feuer nach neun Stunden gelöscht – drei Verletzte

In Spandau bricht am frühen Sonntagmorgen ein Feuer aus. In dem Hochhaus hatte es erst vor zwei Wochen gebrannt. Laut Polizei deutet der erste Eindruck auf Brandstiftung hin.

Stand:

Nach einem neunstündigen Einsatz hat die Feuerwehr einen Hochhausbrand in Berlin-Spandau gelöscht. Drei Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Feuerwehr brach das Feuer am frühen Morgen im Keller des Gebäudes aus. Laut einem Polizeisprecher deutet der erste Eindruck auf eine mögliche Brandstiftung hin.

Mehrere Kellerverschläge im zweiten Obergeschoss eines 16-geschossigen Hochhauses standen laut Feuerwehr in Flammen. Dabei soll sich auch Rauch im Treppenhaus ausgebreitet haben. Die Brandbekämpfung dauerte laut Feuerwehr bis 13.30 Uhr an, mittlerweile ist die Einsatzstelle geräumt. Am späten Sonntagnachmittag war eine Kontrolle wegen möglicher Glutnester geplant.

Von 200 Menschen im Haus hatten Einsatzkräfte 60 zeitweise in einem Bus der Feuerwehr untergebracht, teilte ein Sprecher mit. Die restlichen Anwohnenden hatten sich selbst in Sicherheit gebracht. Mittlerweile konnten fast alle wieder ihre Wohnungen betreten. Nur die Mieter im zweiten Obergeschoss werden vorübergehend in einem Hotel untergebracht. Betroffen sind laut Feuerwehrsprecher drei bis vier Wohneinheiten.

Eine Person im Haus sowie ein Feuerwehrangehöriger hatten bei dem Brand eine Rauchgasvergiftung erlitten, beide wurden in ein Krankenhaus gebracht. Eine dritte Person wurde leicht verletzt. Insgesamt war die Feuerwehr mit 169 Kräften und acht Löschfahrzeugen vor Ort.

Schon vor drei Jahren hatte es eine Brandstiftungsserie gegeben

In der Siedlung ist es in der Vergangenheit immer wieder zu teils größeren Bränden gekommen. Vor nur zwei Wochen, am 14. Dezember, war im selben Haus eine Wohnung im neunten Obergeschoss fast vollständig ausgebrannt. Dabei wurden der 26-jährige Mieter der Wohnung und eine 20-Jährige schwer verletzt. Eine 79-jährige Hausbewohnerin erlitt ebenfalls Verletzungen und kam in eine Klinik. 

Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften und Feuerwehr stehen vor dem Hochhaus in der Obstallee, aus dem Rauch aufsteigt.

© dpa/Sven Käuler

Vor drei Jahren hatte eine Serie von Brandstiftungen im Keller der Siedlung die Anwohnenden erschüttert. Im Anschluss hatte die landeseigene Gewobag, der das Haus gehört, unter anderem Videoüberwachung installiert.

Seit Jahren haben Anwohnende in der Siedlung mit Vandalismusproblemen zu kämpfen. Obdachlose quartieren sich regelmäßig in den Kellerverschlägen ein, auf den Dächern sammelt sich herunter geworfener Müll.

Mit 20.000 Einwohnern zählt die Gegend rund um die Siedlungen an der Obstallee seit Langem zu den sozial schwierigsten Gebieten Berlins. Laut Quartiersmanagement gilt für knapp 60 Prozent Kinderarmut, der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ist noch höher. Die fehlende soziale Durchmischung gilt als zentrales Problem. (mit dpa)

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