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Brandenburg ist besonders von Streiks betroffen.

© dpa/picture-alliance

Bahn, Busse, Geldautomaten: Brandenburg besonders von Streiks betroffen

Brandenburg wird nicht nur vom Streik der GDL betroffen sein. Verdi weitet von Montag an den Streik bei Bussen und Straßenbahnen aus. Und die Geldautomaten sind leer. Grund ist ein Streik bei der Geldtransport-Firma Prosegur in Potsdam.

In Brandenburg wird auch im Nahverkehr weitergestreikt. Verdi weitet von Montag an den Streik bei Bussen und Straßenbahnen in Brandenburg aus; betroffen sind dann 16 Unternehmen, unter anderem in Potsdam, Brandenburg (Havel), Cottbus und Frankfurt (Oder), sowie jetzt auch DB-Region-Bus.

Auch ein Problem hat Brandenburg mit Nachschub an den Geldautomaten: Weil Mitarbeiter, die Geldautomaten auffüllen, seit Tagen streiken, sind inzwischen in Berlin und Brandenburg bereits Behälter leer; an den Geräten gibt es kein Geld mehr. Nur manchmal einen Zettel: „Bitte entschuldigen Sie, dass Ihnen dieses Gerät im Moment nicht zur Verfügung steht. Unser Geldversorgungsunternehmen wird derzeit bestreikt.“ In Frankfurt (Oder) sei das Geld in den Automaten fast flächendeckend ausgegangen, auch in Berlin gebe es zunehmend Nachschubprobleme, sagte am Sonntag der Tarif-Verhandlungsführer von Verdi, André Pollmann.

Nächstes Gespräch muss erfolgreich sein

Betroffen sind laut Pollmann unter anderem Kunden der Deutschen Bank mit ihren Tochterunternehmen Berliner Bank und Postbank, der Commerzbank und der Sparda-Bank sowie weitere kleinere Institute und die Bundesagentur für Arbeit. Bei mehreren Banken, unter anderem bei der Berliner Bank, sind Kunden auf die Automaten angewiesen, weil die Institute ihre Kassen mit Personal aufgegeben haben.

Die Arbeit niedergelegt haben Mitarbeiter des Geld- und Werttransportunternehmens Prosegur in Potsdam, das Geldautomaten bestückt. Prosegur ist eine Tochterfirma eines spanischen Unternehmens und bezeichnet sich als Marktführer bei Geld- und Warentransporten in Deutschland. Auf seiner Internetseite wirbt das Unternehmen: „Als einziger Anbieter der Branche verfügen wir mit 30 Niederlassungen über ein bundesweites Netzwerk. Damit garantieren wir unseren Kunden eine flächendeckende, individuelle und sichere Versorgung mit Bargeld.“

Damit es wieder so kommt, müsse das nächste Gespräch am Montag um 9 Uhr erfolgreich sein, sagte Pollmann. Auch ein spanischer Vertreter des Unternehmens solle dabei sein. In einem ersten Spitzengespräch am Donnerstag habe man bereits Eckpunkte für einen Tarifkompromiss gefunden.

"Ein ordentliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld“

Bisher habe das Unternehmen den Streik offenbar nicht ernst genommen und versucht, durch Streikbrecher, die bundesweit im Unternehmen gesucht worden seien, das Geld zu den Automaten bringen zu lassen. Aber nur neun Streikbrecher seien nach Verdi-Informationen nach Potsdam gekommen, dem Sitz des Unternehmens in der Region, das hier nach Pollmans Angaben rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.

Der geltende Haustarif sei seit 2001 nicht mehr angepasst worden, sagt Verdi. Man fordere nun „ein ordentliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld“. Zudem solle der höchst gefährliche Beruf abgesichert werden. Dabei gehe es um die Versorgung von Familien, sollten Mitarbeiter bei Überfällen getötet werden oder danach ihre Arbeit aufgeben müssen.

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