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Berliner Wahrzeichen: die Gedächtniskirche am Breitscheidplatz.

© Jörg Carstensen/dpa

Exklusiv

Rechtzeitig zum 125-jährigen Jubiläum: Bund und Berlin wollen Gedächtniskirche gemeinsam sanieren

Die Gedächtniskirche wird 125 Jahre alt. Bis 2024 sollen Glockenturm und Ruine runderneuert werden, der Bund und Berlin sichern die Millionen-Finanzierung.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Gerade noch rechtzeitig zum 125-jährigen Bestehen der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das derzeit mit einer Jubiläumswoche gefeiert wird, wollen der Senat, der Bundestag und das Abgeordnetenhaus die geplante Grundsanierung des weltberühmten Gotteshauses finanziell absichern.

Die Kirche am Breitscheidplatz in der City-West, die mit jährlich rund 1,3 Millionen Besuchern zu den meistbesuchten Orten in Berlin gehört, ist nicht nur stark reparaturbedürftig, sondern soll auch teilweise umgebaut werden.

Nach einer Kostenschätzung des Planungsbüros „phase eins“, das von der Kirchengemeinde beauftragt wurde, müssen dafür 35,6 Millionen Euro aufgebracht werden.

Am Glockenturm sollen die Fassadenelemente aus Beton und Glas grundlegend saniert und gereinigt werden, ein Teil der Betonwaben muss ausgetauscht werden. Für den oberen Turmabschnitt hat das Landesdenkmalamt eine teilweise Erneuerung der Bauelemente empfohlen, dort sollen Edelstahl-Bewehrungen eingebaut werden. Auch die übrigen Fassadenelemente sind punktuell sanierungsbedürftig.

Mehr Platz für Seelsorge im Kirchenfoyer

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis 2024 dauern. Es geht aber nicht nur um Reparaturen, sondern auch um die Neugestaltung des Verkaufsraums, die Modernisierung der Technik im Kirchengebäude und der Einbau eines Interaktiven Leitsystems für die Besucher.

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In der Turmruine sollen die Ausstellungsflächen aktualisiert und erweitert werden. Geplant sei auch eine Info- und Seelsorgestelle „im Rahmen einer gastronomischen Einrichtung“ im Foyergebäude, teilte die Kulturverwaltung des Senats in einem Bericht an den parlamentarischen Hauptausschuss mit. Dies gehöre zu einer „zeitgemäßen Citykirchenarbeit“. Für die Turmruine soll ein neues Lichtkonzept entwickelt werden.

Der Bund ist bereit, dafür 17,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Das Land Berlin bemüht sich darum, weitere neun Millionen Euro aufzubringen.

Gespräche zwischen Bund und Berlin auf gutem Weg

Die Kirchengemeinde und die Landeskirche sowie der Evangelische Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf geben jeweils eine Million Euro dazu. Eine weitere Million kommt von der Wüstenrot-Stiftung. Weitere 5,2 Millionen Euro müssen erst noch eingeworben werden.

Die Abstimmungen zwischen Bund und Land über die Finanzierung der Kirchensanierung seien weit gediehen, so die Kulturverwaltung. „Der erfolgreiche Abschluss der Gespräche steht bevor.“

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