Bundespolizei sperrt Bahnhof Wannsee: Mann mit vermeintlicher Schusswaffe in Berliner S-Bahn löst Großeinsatz aus

Die Bundespolizei hat am Freitagnachmittag eine S-Bahn kurz vor dem Bahnhof Wannsee gestoppt und einen Mann festgenommen. Wie ein Sprecher der Bundespolizei dem Tagesspiegel sagte, habe eine Mitarbeiterin der S-Bahn gegen 14.11 Uhr gemeldet, dass sich in einem Zug der S7 Richtung Potsdam ein Mann mit einer Schusswaffe befinde.

Daraufhin stoppe die Bundespolizei den Zug kurz vor dem Bahnhof Wannsee und durchsuchte ihn. Alle Fahrgäste mussten den Zug verlassen. „Wir haben dann eine männliche Person mit einem waffenähnlichen Gegenstand festgenommen, auf den die Beschreibung zutraf“, sagte der Sprecher weiter. Der Gegenstand, den er bei sich trug, habe zunächst ausgesehen wie eine Schusswaffe. Später stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine sogenannte Anscheinswaffe – also eine täuschend echt aussehende Spielzeugwaffe – handelte.

„Hände hoch.“ – „Wir haben ihn!“

Eine Frau, die sich im Zug befand, sagte dem Tagesspiegel: „Wir standen eine Stunde vor dem Bahnhof und dann fuhren wir ein. Dann kam die Polizei rein und sagte: Hände hoch, Hände hoch. Ich habe gehört, wie vom hinteren Waggon ein Polizist rief: Wir haben ihn! Dann ging die Türen auf und wir mussten raus aus dem Bahnhof.“

Wegen des Einsatzes waren die S-Bahn-Linien S1 und S7 unterbrochen. Die S1 fuhr nur im Zehn-Minutentakt zwischen Nordbahnhof und Zehlendorf. Verstärkerzüge fielen aus. Bei der S7 war der Zugverkehr zwischen Grunewald und Griebnitzsee unterbrochen. Nach etwa einer Stunde wurde der Zugverkehr schrittweise wieder aufgenommen. Auch der Regionalverkehr war betroffen.

Der Eingang zum Bahnhof war mit Flatterband abgesperrt. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Auch der Kronprinzessinnenweg war in beiden Richtungen zwischen Ausfahrt Spanische Allee und Königstraße gesperrt. (Tsp)