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Monika Grütters wird die Berliner CDU in die Bundestagswahl im kommenden Jahr führen.

© dpa / Picture Alliance

Bundestagswahl 2013: Berliner CDU setzt auf bewährte Kräfte

Grütters, Wegner, Wellmann und Co. - die Berliner CDU will bei ihrer Landesliste für die kommende Bundestagswahl auf die bekannten Gesichter setzen. Auch Ex-Senator Michael Braun meldet sich wieder zu Wort - und kapituliert.

Wer früher wählt, hat weniger Ärger: In dieser Hoffnung hat die Berliner CDU am Freitagabend ihre Landesliste für die Bundestagswahl 2013 gewählt. Damit sind die seit fast einem Jahr mitregierenden Christdemokraten schneller als alle Konkurrenten. Sie werden hoffen, dass auch enttäuschte, weil gescheiterte Kandidaten samt Anhängerschaft den Ärger bis zum Wahlkampf überwunden haben.

Mit ihren Kandidaten geht die CDU auf Nummer sicher. Auf Platz eins tritt Monika Grütters an. In ihrem Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf hat die Kulturfachfrau der Unionsfraktion im Bundestag keine realistische Chance auf ein Direktmandat. Als Präsidiumsmitglied der Berliner CDU und Partnerin von Frank Henkel bei der Runderneuerung der Partei in den vergangenen Jahren war sie klare Anwärterin auf den ersten Listenplatz – und bekam ihn mit 72,2 Prozent der Delegiertenstimmen.

Die Kandidaten auf den folgenden fünf Plätzen haben – anders als Grütters – gute Chancen auf den Gewinn des Direktmandats: Generalsekretär Kai Wegner in Spandau, der mit 92,2 Prozent gewählt wurde, Karl-Georg Wellmann in Steglitz-Zehlendorf (71,8 Prozent), Frank Steffel in Reinickendorf (77,1 Prozent), Jan-Marco Luczak in Tempelhof-Schöneberg (88,2 Prozent) sowie Christina Schwarzer aus Neukölln. Die CDU-Fraktionschefin in der dortigen Bezirksverordnetenversammlung kandidiert in dem Wahlkreis, den sich zuletzt im Zuge einer heftigen innerparteilichen Fehde Stefanie Vogelsang erstritten hatte.

Nicht minder interessant als die Kanditenkür fanden viele Delegierte die jüngste Entwicklung des Führungsstreits in der Südwest-CDU. Dort hatte Kreischef Michael Braun im Sommer Wellmann die Bewerbung streitig machen wollen, war gescheitert und sollte wegen des von ihm angezettelten Machtkampfes den Kreisvorsitz verlieren. Am Freitagmorgen hatte Braun dann für viele überraschend erklärt, er werde bei der nächsten Vorstandswahl nicht mehr antreten. Dass er damit Unruhe in den abendlichen Parteitag brachte, nahmen ihm manche übel. Andere sondierten, wie denn welcher Nachfolger ankommen könnte. Wellmann will sich bewerben, offenbar mit dem Plazet von Frank Henkel: Der hatte ihn in seiner Begrüßung zum „Platzhirsch“ im Südwesten ernannt. Doch ist auch Justiz- und Verbraucherschutzsenator Thomas Heilmann im Gespräch, ein Runderneuerer der Berliner CDU, der sich bislang von Scharmützeln und Schlammschlachten an der Parteibasis ferngehalten hat.

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