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BVG feiert Stabilität bei der U-Bahn: Das Feuer an der U9 bremst den Aufwärtstrend
Seit Monaten berichtet die BVG, dass sich die Stabilität der U-Bahn bessert und die Zahl der Ausfälle sinkt. Nun aber bremst das Feuer an der Schloßstraße den positiven Trend.
Stand:
Die Berliner U-Bahn wird wieder zuverlässiger. Dies teilte die BVG am Dienstag mit. „Die U-Bahn ist im Jahresendspurt weiterhin mit einer Zuverlässigkeit auf gutem Niveau unterwegs.“
Im Kleinprofil (das sind die schmaleren Linien U1 bis U4) lag die Zuverlässigkeit in der letzten Novemberwoche bei 97,7 Prozent, damit minimal über dem Wert von Mitte November (97,6 Prozent).
Im Großprofil (U5 bis U9) bremst das Feuer im U-Bahnhof Schloßstraße den positiven Trend. Es gab von Mitte bis Ende November einen Rückgang von 97,4 auf 97,0 Prozent. Der Rückgang sei zum Teil auf die Unterbrechung der U9 nach dem Feuer zurückzuführen, hieß es in einer Mitteilung.
Am Montag hatte ein Feuer in einem Technikraum im U-Bahnhof Schloßstraße den Verkehr gestoppt. Die Schäden sind größer als anfangs gedacht. Bis auf Weiteres fährt die U9 nur zwischen Osloer Straße und Bundesplatz.
„Die Unterbrechung zwischen Bundesplatz und Rathaus Steglitz wird voraussichtlich noch mehrere Wochen andauern“, teilte die BVG mit. In der App ist die Unterbrechung bis Jahresende hinterlegt. Als Ersatz fahren Busse. Die zerstörten Kabeltrassen erfordern umfangreiche Reparatur- und Reinigungsarbeiten.
Durch die völlig überalterte Flotte und den massiven Personalmangel war das BVG-Angebot in den vergangenen Jahren reduziert worden. Im dritten Quartal 2024 lag die Zuverlässigkeit bei 91,7 Prozent, im Sommer 2024 war sie noch schlechter gewesen. Das heißt: Jede zehnte Fahrt fiel einfach aus, unangekündigt und nicht planbar.
Im Kleinprofil war die Lage noch schlechter, auf der U4 fuhren monatelang die Züge nur alle 20 Minuten. Normal ist ein Fünf-Minuten-Takt. Die U1 war im Sommer wochenlang wegen fehlender Fahrer eingestellt.
Vor einem Jahr hatte die BVG angesichts der desaströsen Lage einen neuen Kurs ausgerufen: „Stabilität vor Wachstum“. Das Konzept sieht vor, den Betrieb für die Fahrgäste möglichst verlässlich zu machen. Erst danach sollen wieder mehr Fahrten angeboten werden.
„Insgesamt ist der Stabilitätstrend der U-Bahn aber deutlich erkennbar“, schrieb die BVG am Dienstag. Seit dem Start der neuen Züge („JK“) für die Linien U1 bis U4 ist die Zuverlässigkeit auf diesen Linien um rund zehn Prozentpunkte gestiegen (von 88 Prozent vor dem Start der neuen Züge auf aktuell 97,7 Prozent).
Die neuen Züge werden nur auf der U2 eingesetzt. Einige alte Wagen verstärken nun die U3 (Warschauer Straße - Krumme Lanke). Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird die U3 im Regelfall mit maximal langen Zügen (acht Wagen) fahren.
Nur vier Wochen später beginnt dann die Sanierung des U-Bahnhofs Nollendorfplatz mit bislang beispiellosen Einschränkungen für Fahrgäste. Wie berichtet, ist die Decke zwischen den Bahnsteigen einsturzgefährdet.
Vier Monate lang wird an der Station nur die U2 halten. Die anderen drei Linien werden ganz oder teilweise eingestellt.
Die U1 pendelt zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstraße sowie zwischen Gleisdreieck und Warschauer Straße. Die U3 von Krumme Lanke endet bereits Spichernstraße (denn es fehlen am Wittenbergplatz die Gleiskapazitäten, um die Züge dort kehren zu lassen). Die U4 (Innsbrucker Platz bis Nollendorfplatz) wird ganz eingestellt, weil die dort pendelnden Züge die Werkstatt nicht erreichen.
Da die U2 den gesamten Ost-West-Verkehr bewältigen muss, sollen die Züge ab Januar wieder alle vier Minuten fahren, seit der Reduzierung gab es nur einen Fünf-Minuten-Takt.
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