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Das gestohlene Christuskind

© Polizei Berlin

Update

„Besonderheiten: trägt ein Leinentuch“: Christkind verschwunden – Berliner Polizei fahndet nach Weihnachtsmarkt-Figur

1000 Euro ist die Figur wert, sagt der Künstler: Die Polizei sucht das Christkind, das vom Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt verschwand.

Die Berliner Polizei hat eine "Sachfahndung" veröffentlicht. Mit Fahndungsfoto wird nach dem Christkind gesucht. Dies teilte die Polizei mit: "Besonderheiten: trägt ein Leinentuch, blaue Augen, hellbraune Haare". 

Dies ist kein später Silvesterscherz und auch kein verfrühter Aprilscherz. Am 19. Dezember wurde der Diebstahl einer Holzfigur auf dem Weihnachtsmarkt “Weihnachtszauber” am Gendarmenmarkt in Mitte bemerkt. Angezeigt wurde die Tat einen Tag später. Die Figur hatte in einer Krippe gelegen, als Teil der Dekoration des Marktes.

Geschaffen wurde die Figur vom Künstler Ernst Kraus aus Oberammergau im Jahr 2004, sie ist etwa 45-50 Zentimeter klein und aus bemaltem Lindenholz. Wie vermutlich in echt wiegt besagtes Christkind drei Kilogramm. Einen Wert nannte die Polizei nicht. 

Das aber machte der Künstler am Telefon: "Ein Tausender". Ernst Kraus ist nicht nur Holzschnitzer in sechster Generation, er hat auch einen Tatverdacht. "Das war ein dummer Scherz." Hinter dem Diebstahl steckten vermutlich die Jugendlichen, die bereits zwei Tage zuvor versucht hätten, das Christkind zu entführen. Da seien sie allerdings von den Sicherheitsleuten am Ausgang des Marktes erwischt worden, berichtete Kraus am Telefon.

Dämlicherweise hätten die den Jugendlichen die Figur nur abgenommen, ohne nach den Personalien zu fragen. Mehr als 15 Jahre habe die Figur "unbehelligt" in der Krippe gelegen, sagt Kraus, und nun sei sie innerhalb von zwei Tagen zweimal geklaut worden. Das könne kein Zufall sein. 

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Er hoffe immer noch auf eine Rückgabe, sagt der Oberammergauer, "verkaufen kann man das nicht, das ist ein Unikat". Allerdings hätten "die Burschen wohl Angst gekriegt" und trauen sich nicht mehr sie zurückzubringen, vermutet der Kraus. Der Markt schloss am Silvestertag - ohne Kind in der Krippe. 

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Die Ermittlungen hat das auf Kunst spezialisierte Kommissariat 444 des LKA übernommen. Wie immer, wenn es in den ersten Tagen keinen Fahndungserfolg gab, wurden nun Fotos veröffentlicht. Auf der Internetseite des LKA sind mittlerweile mehrere Dutzend Kunstwerke abgebildet, die in den vergangenen Jahren verschwanden in Berlin. Darunter Bronzestatuen aus Parks, die vermutlich von Buntmetalldieben vom Sockel geholt wurden. 

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Die Kripo fragt: "Wo ist die Holzfigur aufgefallen bzw. wem wurde sie zum Kauf, Tausch oder als Pfand angeboten? Wer kann Hinweise zu dem Verbleib machen?"

Hinweise bitte unter der Vorgangsnummer 211220-1815-369205 an das LKA 444 oder jede andere Polizeidienststelle.

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