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Ibrahim Miri bei einer Gerichtsverhandlung im Jahr 2014

© CHRISTOPH KELLNER/ WESER KURIER

Illegale Einreise nach Deutschland: Clan-Chef Ibrahim Miri in Bremen erneut festgenommen

Jahrelang versuchte man, ihn loszuwerden, dann konnte Clan-Chef Miri in den Libanon abgeschoben werden. Nun ist er illegal zurück nach Deutschland eingereist.

Ibrahim Miri, Chef des inzwischen verbotenen Rockerclubs Mongols MC, ist überraschend wieder in Deutschland. Laut einem Bericht des Weser-Kuriers ist der Clan-Chef wieder eingereist. Da weder Passdokumente noch Einreiseerlaubnis vorlagen, wurde er nun in Bremen wegen illegaler Einreise in Abschiebehaft genommen.

Vor wenigen Monaten hatten ihn die Bremer und Berliner Justizbehörden in einer gemeinsamen Aktion in den Libanon abgeschoben. Das Vorgehen war juristisch umstritten – Miri kam als 13-Jähriger aus dem Libanon nach Bremen und galt offiziell als staatenlos. Nach seiner Abschiebung im Juli war er wurde er kurze Zeit später aus der libanesischen Haft wieder entlassen worden, da im Libanon keine Anzeigen gegen ihn vorlagen.

Selbstanzeige bei den Behörden

Sein Anwalt teilte mit, Miri habe sich selbst bei den Behörden angezeigt. Außerdem plane er, gegen seine Abschiebung rechtliche Schritte einzuleiten. 2014 war er wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Wie es mit Miri weitergeht, ist damit unklar. Illegale Einreise kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Nach Aussagen seines Anwalts werde sein Mandant im Libanon von schiitischen Milizen bedroht. Sein Mandant erwäge nun, in Deutschland Asyl zu beantragen.

Der Miri-Clan war nicht nur in Bremen, sondern auch in Berlin aktiv. Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Miris Guerilla Nation und den in Berlin ebenfalls agierenden Hells Angels war die Ermordung eines Guerilla Nation Mitgliedes im Jahr 2016. Erst im Mai diesen Jahres war Innensenator Andreas Geisel (SPD) nach Beirut gereist, um eine bessere Zusammenarbeit zwischen deutschen und libanesischen Behörden zu ermöglichen. (Tsp)

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