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Gut gefüllt, gute Stimmung: Das Olympiastadion am Mittwochabend.

© Olympiastadion GmbH

Coldplay im Berliner Olympiastadion: Am Ende des Regenbogens

Den Kopf voller Träume, Superhits im Ohr: Coldplay haben im Olympiastadion gezeigt, was echter Stadionrock ist. Erste Eindrücke des Abends.

Raketen, Leuchtarmbänder und Konfetti – Coldplay lassen es am Mittwochabend gleich zu Beginn ihres Konzertes im Olympiastadion richtig krachen. Sie spielen „A Head Full Of Dreams“, das Titelstück ihres aktuellen Albums, und reißen damit bis in die oberen Ränge der gut gefüllten Arena alle von den Sitzen. Es folgt ihr allererster Hit „Yellow“, den Sänger Chris Martin auf Deutsch einzählt und mit der Akustikgitarre begleitet. Danach sagt er: „Guten Abend, meine Freunde, wir sind sehr, sehr glücklich, hier zu sein.“

Das erfreut nicht nur die Fans im Stadion - auch rundherum: "Danke, Coldplay", twittert eine Berlinerin um kurz nach 21.30 Uhr: "Ich sitze einen Kilometer weiter, im Garten, in netter Gesellschaft und lausche eurem Konzert."

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Neben viel Musik gibt es auch Politik: "Es freut uns, dass ihr heute Abend gekommen seid, um vier Leuten aus Großbritannien zuzuhören", sagt Chris Martin in offensichtlicher Anspielung auf die Brexit-Abstimmung. Das sei in dieser Woche sicher nicht ganz einfach. Anschließend widmet er die Ballade "Everglow" den Bewohnern Istanbuls und den Opfern der Anschläge vom Abend zuvor. Bevor er beginnt, legt er eine türkische Flagge über sein Klavier.

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Ansonsten bemüht sich die Band aus London aber darum, alles Schreckliche in der Welt für zwei Stunden völlig auszublenden und das Publikum in eine regenbogenfarbene Parallelwelt zu versetzen. Und die ist bis zum Bersten gefüllt mit ihren Hits: "The Scientist", "Clocks", Viva la Vida" sind Highlights ihres Sets, das ansonsten von Songs aus "Mylo Xyloto" und dem aktuellen Album dominiert wird.

Coldplay wissen einfach wie Stadionrock geht

Chris Martin, der den Scheidungschmerz von Gwyneth Paltrow offenbar überwunden hat, turnt agil und gut gelaunt über die Bühne und den langen Laufsteg ins Publikum. Irgendwann hat er eine Deutschlandflagge im Hosenbund - was man eben so macht als routinierter Entertainer. Beim Klavierspielen wippelt er wie ein aufgedrehtes Kind auf dem Hocker herum. Seine vor 20 Jahren gegründete Band agiert souverän und ihrer Stadionrock-Power gewiss. Und wenn sie mal in Gefilde mit weniger starken Songs gerät, werden einfach nochmal ein paar Raketen abgeschossen oder die Leuchtarmbänder an den Handgelenken der Fans beginnen besonders eindrucksvoll zu flackern.

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Ein bisschen Kitsch ist natürlich auch dabei, etwa als Chris Martin "Fix You" auf dem Boden liegend im gelb-roten Licht intoniert und zum Song-Finale am äußersten Rand der kleinen Vorderbühne kniet. Egal: Die Fans singen beseelt mit. Als Hommage an den im Januar verstorbenen David Bowie spielen Coldplay seinen in Berlin geschriebenen Hit "Heroes" - eine Coverversion, die eher nicht in die Popgeschichte eingehen wird.

Bei den Zugaben geht's erstmal ruhig und intim zu

Am Schluss des Hauptsets steht "Adventure Of A Lifetime", womit Coldplay die Stimmung noch mal steil nach oben katapultiert. Der Discofunk-Groove und das schnelle Glitzer-Lick von Gitarrist Jonny Buckland bringen die Leute zum Tanzen. Auf der Leinwand sind animierte Affen zu sehen, die ebenfalls Tanzbewegungen machen - ein Zitat des Videoclips zu dem Song.

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Bei den Zugaben tauchen Coldplay auf einer kleinen Extrabühne im hinteren Stadionteil auf. Ein Teil der Innenraum-Fans pilgert zu ihnen herüber, um näher dran zu sein bei diesem von ruhigen Akustikgitarren-Tönen getragenen Teil. Bei "Don't Panic" überlässt Martin Gitarrist Buckland den Leadgesang und grüßt mit "Till Kingdome Come" Til Lindemann von Rammstein, indem er am Schluss zwei Zeilen aus "Du hast" der Berliner Rocker singt. Naja. Leicht daneben diese Idee. Zum Glück muss der Frontmann jetzt zurück auf die Hauptbühne. Nochmal Vollgas, Bombast und Feuerwerk - schon schick so eine Parallelwelt.

Lesen Sie hier ein ausführliche Kritik des Konzerts.

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