Coronahilfe für Modelabels: Fashion-Betriebe bekommen Darlehen vom Senat

Die Modebranche in Berlin wird mit einem Corona-Soforthilfeprogramm von insgesamt 1,5 Millionen Euro unterstützt. Das erfuhr der Tagesspiegel vorab. Das Geld soll als Darlehen von der landeseigenen Förderbank IBB zur Verfügung gestellt werden.

Wie es in der Senatswirtschaftsverwaltung hieß, soll es Modelabels in Berlin ermöglicht werden, mit Hilfe des Darlehens ihre Kollektionen vorzufinanzieren. Man wolle mit dem Programm die Modebranche in Berlin stärken, die durch die Coronakrise Einbrüche ihrer Umsätze hinnehmen mussten und dadurch "nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um die kommende Kollektion vorzufinanzieren", hieß es aus der Wirtschaftsverwaltung.
Die Modewirtschaft ist für Berlin mit 3.100 Unternehmen und mehr als 25.400 Erwerbstätigen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. "Die Veranstaltungen im Modebereich stehen für internationale Strahlkraft und hohe wirtschaftliche Regionaleffekte.

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Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der KonsumentInnen sind die Umsätze in der Modewirtschaft eingebrochen und Rücklagen weitgehend aufgezehrt", sagte ein Sprecher der Senatswirtschaftsverwaltung dem Tagesspiegel.

Das Darlehen kann ab dem 30. Oktober beantragt werden

Die Bedingungen für das Darlehen werden in Kürze auf der Internetseite der Förderbank IBB zu finden sein. Die Anträge auf das Darlehen könnten ab dem 30. Oktober bis zum 13. November gestellt werden, hieß es. Berechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Berlin. Sie müssen ihre Tätigkeit in den Bereichen Industrie-, Produkt- und Mode-Design oder der Herstellung von Schuhen nachweisen.

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Außerdem müssen sie die Entwicklung, Herstellung oder Vermarktung von mindestens zwei Kollektionen nachweisen sowie die Teilnahme im Programm von mindestens zwei Fashion Weeks mit Modeschauen, Präsentationen, Messeauftritt oder Showrooms - oder sie weisen nach, dass sie Preise und Auszeichnungen gewonnen haben.

Die Modelabels müssen einen coronabedingten Liquiditätsengpass nachweisen

Der Kredit soll sich nach Tagesspiegel-Informationen auf mindestens 20.000 Euro bis höchstens 80.000 Euro belaufen. "Die Modelabels müssen durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sein sowie einen coronabedingten Liquiditätsengpass nachweisen", sagte IBB-Chef Jürgen Allerkamp.

Konkret heißt das: Ein Umsatzrückgang in Höhe von mindestens 20 Prozent in den Monaten März bis August im Vergleich zum Vorjahr. „Unsere Stadt hat ihrer Modewirtschaft viel zu verdanken. Darum lassen wir die Branche mit den Folgen der Corona-Pandemie auch nicht allein. Mit den zusätzlichen Hilfen für Berliner Modelabels wollen wir den Modelabels mehr Liquidität zur Verfügung stellen, damit wir auch nach der Covid19-Pandemie noch eine vielfältige Modelandschaft haben.

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Gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin, dem Fashion Council Germany sowie dem Verein Berliner Designer haben wir ein Darlehensprogramm zur Vorfinanzierung der Kollektionen entwickelt und die Rahmenbedingungen der Darlehen an die Bedarfe angepasst“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) dem Tagesspiegel.

Es seien innerhalb der Mode insbesondere die unabhängigen Modelabels gefährdet. Diese prägen mit ihren Kollektionen, mit ihren offenen Ateliers, Showrooms und Läden sowie der medialen Ausstrahlung die Vielfalt und Attraktivität Berlins.