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Berlin: Das erste Haus am neuen Potsdamer Platz steht

Debis eröffnet seine neue Hauptverwaltung - und 2 000 Gäste feierten Einzug in die künftige StadtmitteVON BERND MATTHIES BERLIN.Europas größte Baustelle ist einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen.

Debis eröffnet seine neue Hauptverwaltung - und 2 000 Gäste feierten Einzug in die künftige StadtmitteVON BERND MATTHIES BERLIN.Europas größte Baustelle ist einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen.Gestern mittag wurde das erste Haus am Potsdamer Platz, das 85 Meter hohe, von Renzo Piano entworfene Bürogebäude der Daimler-Benz-Tochter Debis, mit einer Feierstunde vor rund zweitausend Gästen feierlich in Betrieb genommen.Bis kommenden März wird die komplette Hauptverwaltung des Unternehmens mit tausend Mitarbeitern und dem gesamten Vorstand von Stuttgart an den Landwehrkanal umziehen, 650 sind bereits dort. Debis-Vorstandschef Klaus Mangold hob in seiner Rede die "wichtige Symbolkraft" des Hauses für das Unternehmen hervor: Es sei ein weit sichtbares Zeichen für den Beitrag der Daimler-Benz-AG zur Hauptstadtwerdung Berlins und für die Bedeutung, die dem Geschäftsfeld Dienstleistungen im Konzern zukomme.Er kündigte an, daß Debis dem Regierenden Bürgermeister anläßlich der Eröffnung einen Zukunftskongreß in jedem der nächsten drei Jahre schenken werde, der zur künftigen Bestimmung des Standortes Berlin beitragen und Antworten auf die Zukunftsfragen der Stadt geben solle.An Eberhard Diepgen richtete er die Bemerkung, daß Kultur für ein Unternehmen wie dieses von besonderer Bedeutung sei und deshalb von Etatkürzungen ausgenommen werden solle. Der Hauptredner der Veranstaltung und Präsident der Akademie der Künste, György Konrad, erinnerte an die Geschichte des Areals am Potsdamer Platz: "Dieses neue Stadtzentrum wird wissen, daß eine Innenstadt zerstört werden kann, und dies ist ein besonderer Grund dafür, daß Berlin zum Mittelpunkt des stetigen Gedankenaustauschs und gegenseitigen Verständnisses der Völker Europas wird".Das neue Gebäude mit seiner "großzügigen, ansprechenden und soliden Architektur passe zum neuen anthropologischen Ideal des "denkenden, initiativfreudigen, verspielten Zivilisten." Konrad nannte es ein "Ereignis ersten Ranges", daß mitten in der Hauptstadt eines großen Landes eine neue Innenstadt entstehe.In dieser nagelneuen City spiegele sich die "in Versöhnung und Vereinigung begriffene Nation, das seine Funktion wiederfindende Berlin".Die heutige Geschichte Berlins bezeichnete Konrad als paradigmatisch: "Ein großangelegter Intelligenztest zum Ausgang des Jahrhunderts." Der italienische Architekt Renzo Piano, nach dessen Plänen das Gebäude in rund vierjähriger Bauzeit entstanden ist, sprach von einem "Wunder", das weniger in dem Bau selbst bestehe, sondern vor allem darin, "daß wir das Leben an diesen Platz zurückbringen".Normalerweise neigten Großunternehmen dazu, sich abgeschlossene Burgen zu bauen - dieses Haus sei mit seinem großen Atrium "eine Piazza, ein öffentlicher Platz".Bundesbauminister Klaus Töpfer sagte, dieser Tag sei mehr als eine historische Fußnote wert.Er bezeichnete es als wichtiges Signal, daß gerade ein globales Dienstleistungsunternehmen die Rolle des "Ersten am Platze" übernehme.Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen betonte, mit dem Standort Potsdamer Platz habe Daimler-Benz ein Zeichen des Vertrauens in die Hauptstadt und deren Zukunft als Stadt der Wirtschaft und Dienstleistungen gesetzt.

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