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Berlin: Das war filmreif

Von weißen Teppichen, langen Partynächten und ersten Erfahrungen mit Schneeflocken

Kaum zu glauben. dass sie schon wieder herum sind, die zwei Wochen, in denen große und kleine Stars das wintergraue Berlin zum Schimmern bringen. Hier ein Rückblick auf kleine Begebenheiten am Rande der großen Veranstaltungen.

Eine Frage der Ehre. Der längste rote Teppich lag nicht vor dem BerlinalePalast, sondern in den Potsdamer Platz Arkaden, an den Vorverkaufskassen. Das Festival hatte ihn fürs Publikum ausgerollt.

Eine Frage der Reinigung. Bei der Gala für die Verleihung des „Cinema for Peace“-Preises an Tim Robbins hatten die Veranstalter natürlich auch einen Teppich für die Gäste ausgerollt – allerdings einen weißen.

Wer zuerst kommt... Klaus Wowereit verließ am Mittwoch schon gegen 16.30 Uhr sein Büro im Roten Rathaus, um pünktlich zur Premiere des George-Michael-Dokumentarfilms im Kino International zu erscheinen.

Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch. Nicht die Partys der großen US-Filme hatten das beste Catering-Angebot, sondern die Veranstaltungen in den Vertretungen der Bundesländer. Eine der größten und besten: der Empfang in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen. Er gehört zu den größten Events. Immerhin waren bei der Berlinale 22 von der dortigen Filmstiftung geförderte Filme vertreten.

Einbruchssicher. Der „Tresor“ ist tot, es lebe der Tresor. Mit der „Night Watch“-Party – die letzten Gäste gingen um 8 Uhr 30 – hatte die legendäre Tanzstelle in der Leipziger Straße ihren ersten und letzten Berlinale-Auftritt. Das „Kapital“ in der Potsdamer Straße 76 aber, einst Zentrale der Köpenicker Bank mit Schalterraum und Tresor, empfahl sich gleich mehrfach als neuer Event-Ort.

Temperatursturz. Nicht das 90 Grad war einer der angesagten Treffpunkte, sondern eher so beschauliche Orte wie das Felix oder der China-Club im Adlon ...

Lunge, komm bald wieder. Der Unterschied zwischen US-Stars und ihren europäischen Kollegen? Letztere rauchen bei der Pressekonferenz. Zum Beispiel Catherine Deneuve. Amerikaner hüsteln schon nach zwei Festivaltagen und wundern sich über den blauen Dunst.

Hemmungslos kalkuliert. Die turbulenteste Pressekonferenz haben wir Will Smith zu verdanken, der nach der Frage einer Journalistin zu seinem Liebesleben aufsprang und sie wild küssend zu Boden riss. War es nicht die derart spontan Beglückte gewesen, die vorher einer Kollegin zugezischelt hatte, sie sei so aufgeregt? Warum wohl?

Schöner Wohnen. Auf Kuscheln war Berlinale-Hauptsponsor Boss aus. Er mietete ein vollausgestattetes 300-Quadratmeter-Loft in Moabit und lud junges Medienvolk zur „Welcome home“-Party ein. Zuhause ist es eh am schönsten.

Leichte Souvenirs. Als Andenken an die Verleihung der Goldenen Kamera gab’s ein gelbes Tuch mit Veranstalter-Schriftzug, bei der People’s Night von VW ein weißes Tuch mit Glitzersteinchen und eingewebten Bären und Sponsoren-Logos. Für die Männer als Einstecktuch, für die Ladys als Handtaschenwickel. Eine neue Variante von Product Placement am lebenden Objekt?

Lebendiges Kino. Johlen, Klatschen, Pfeifen: Derart bewegt ist das Publikum selten. Doch beim Kinderfestival ist vieles anders. Da tobt schon mal der ganze Zoo-Palast, wenn es mit Shohei Murata den jugendlichen Hauptdarsteller aus „Sen-nen-bi. Das tausendjährige Feuer“ zu feiern gilt.

Schnitzeljagd. Die Fleischgeschosse im Borchardt sind vor allem deshalb so kultig, weil sie als typisch europäisch gelten. Deshalb kommen die Stars gern hierher. Als Lieblingskantine der Stars empfiehlt sich im übrigen immer mehr der Friedrichstraßen-Italiener „Bocca di Bacco“. Hier ließen sich unter anderem Goldie Hawn, Kurt Russel und George Michael samt Lebensgefärten vernudeln.

Schneekunde. Für den jungen Afrikaner beim Talente-Campus der Berlinale war der Besuch mit dem ersten Schnee seines Lebens verbunden. Bei der Party zum „Berlin Today Award“ in der Kalkscheune in Mitte konnte er den fortgeschrittenen Umgang mit Kälte studieren. Zeitweise war es so voll, dass die Gäste sich lieber in den Innenhof abseilten, wo immerhin ein paar Heizlampen aufgestellt waren. oew/ac/Bi/kög/ling

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