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Berlin: Der Bär: George Clooney mal ganz verlegen Dankbarkeit, Freude, Trauer: Die Berlinale endete mit einem Wechselbad der Gefühle

– und blieb dank Anke Engelke so amüsant wie am ersten Tag

Zum Abschluss noch mal die unterschiedlichsten Gefühle. Freude vor allem, wie könnte es anders sein bei einer gelungenen Preisverleihung. Und das war sie doch, keine Frage, selbst der bunte Schmetterling, der über der Bühne im Berlinale-Palast schwebte und hoffentlich keinem Scheinwerfer zu nahe kam, hatte da seine scheinbar wohlkalkulierte Funktion. Als erster Frühlingsbote – und als taumelndes Memento für den während der Festspiele gestorbenen Produzenten Daniel Toscan du Plantier. Anke Engelke, begnadete Moderatorin auch am letzten Abend, hatte dies so gedeutet. Regisseur Patrice Chéreau, ausgezeichnet mit dem Bären, brachte das Gefühl der Trauer ein, erinnerte an den am Vormittag zu Grabe Getragenen, der gerade auf Chéreaus Film „Son frère“ gewartet hatte, als ihn der Tod ereilte. Rührung, Dankbarkeit – auch sie wurde geboten, von Regisseur Li Yang in Erinnerung an den Vater, der ihn zum ersten Mal mit ins Kino nahm, an die Mutter, die nach dessen Tod in der Kulturrevolution mit den Kindern zurückblieb.

Glamour gab es viel, mit Anouk Aimée und George Clooney, der bescheiden, fast verlegen nach hinten rückte, als Sam Rockwell, Hauptdarsteller in seinem Regiedebüt „Confessions of a Dangerous Mind“, seinen Preis bekam.

Und schließlich gab es vor allem Freude, Freude, Freude: Wolfgang Becker strahlte und pries die neue Anerkennung, die deutschen Filmen und seinem „Good Bye, Lenin!“ zuteil wurde. Er wollte sich gleich mit einem „Lexikon des Kosslick-Englisch“ revanchieren. Nur Anke hat er dann doch kurz irritiert: Die Leute rennen „wie Bolle“ in seinen Film – wie übersetzt man das?

Alles sehr launig – wie gehabt. Dank nach allen Seiten, dazu viel gewohntes Publikum, der Gwisdeck und der Glowna, der Vogel und der Schlauch, Wowereit, Trittin, Thierse und nicht zuletzt Daniel Day-Lewis, von den Blitzlichtern eher verschreckt als geschmeichelt. Aber gelächelt hat er dann doch – dank Anke.

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