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Die Weihnachtslichter am Ku'damm im vergangenen Jahr.

© imago images / Andreas Gora

Weihnachtslichter in der City-West: Der Ku'damm wird ab Montag wieder illuminiert

Auch nach dem Ende des langjährigen Sponsorings durch die Wall AG gibt es in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsbeleuchtung – allerdings in abgespeckter Form.

Der Ku’damm wird wieder illuminiert. Auch nach dem Ende des langjährigen Sponsorings durch die Außenwerbefirma Wall AG gibt es erneut eine Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm und in der Tauentzienstraße in Berlin-Charlottenburg. Sie soll am Montag, dem 23. November, um 18 Uhr beginnen und bis zum 6. Januar laufen – allerdings in etwas abgespeckter Form.

Aus Kostengründen entfallen einige der bisher üblichen großen Lichtskulpturen auf dem 4,5 Kilometer langen Boulevard. Nach wie vor hängen aber insgesamt rund 140 Kilometer lange Lichterketten in den Ästen von 554 Bäumen zwischen dem Rathenauplatz in Halensee und dem Schöneberger Wittenbergplatz.

Außerdem gibt es „Eingangsportale“ mit Sternen an beiden Plätzen, eine zehn Meter hohe Nussknackerfigur auf dem Mittelstreifen der Tauentzienstraße nahe dem KaDeWe und einen mehr als zwölf Meter großen Schneemann auf dem Ku’damm in Höhe der Brandenburgischen Straße.

Diesmal stehen rund 440.000 Euro zur Verfügung, im Vorjahr waren es noch 600.000 Euro. Die Senatswirtschaftsverwaltung steuert 295.000 Euro bei. Rund 100.000 Euro spendiert die Gröner Group des Immobilienunternehmers Christoph Gröner. Mit rund 45.000 Euro beteiligt sich die Firma des Lichtdesigners Andreas Boehlke, der die Weihnachtsbeleuchtung seit 1993 gestaltet.

Für die weitere Finanzierung will der Unternehmerverein AG City eine neue Standortgemeinschaft, den „Business Improvement District“, gründen. Künftig soll der Boulevard von November bis April künstlerisch illuminiert werden, sagt der AG-City-Vorsitzende Klaus-Jürgen Meier.

Auch vor dem KaDeWe wurde der Kurfürstendamm illuminiert.
Auch vor dem KaDeWe wurde der Kurfürstendamm illuminiert.

© imago images / Emmanuele Contini

Wall finanzierte die Weihnachtslichter 15 Jahre lang – bis der Landesrechnungshof dies als unzulässig einstufte

1978 hatte der Verein die Weihnachtsbeleuchtung initiiert und die Händler um Spenden gebeten. Doch vor allem Filialketten hielten sich zurück.

[340.000 Leute, 1 Newsletter: Der Autor dieses Textes, Cay Dobberke, schreibt den Tagesspiegel-Newsletter für Charlottenburg-Wilmersdorf. Den gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

2004 startete das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ein Interessenbekundungsverfahren und bot als Gegenleistung die Nutzung eigener Werbeflächen an. Die Wall AG erhielt den Zuschlag und finanzierte die Beleuchtung 15 Jahre lang – bis der Landesrechnungshof solche „Koppelungsgeschäfte“ als unzulässig einstufte und der Bezirk alle Verträge mit Wall kündigte.

2018 endete das Sponsoring der Weihnachtslichter am Ku'damm.
2018 endete das Sponsoring der Weihnachtslichter am Ku'damm.

© Foto: imago images / STPP

Das Sponsoring endete 2018. Dennoch überwies Wall 2019 noch einmal 100.000 Euro. Hinzu kamen 200.000 Euro von der CG Group und – wie auch diesmal – „ausnahmsweise“ knapp 300.000 Euro von der Senatswirtschaftsverwaltung. Diese bezuschusste auch den Lichterglanz am Boulevard Unter den Linden und in der Friedrichstraße.

Wegen der „Umsatzeinbrüche“ der Läden, Lokale und Hotels in der Coronakrise werde die Beleuchtung der großen Geschäftsstraßen jetzt „letztmalig teilfinanziert“, antwortete Wirtschaftsstaatssekretär Christian Rickerts auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Fraktionschefs im Abgeordnetenhaus, Sebastian Czaja. Auf Dauer gehöre dies „nicht zu den Aufgaben des Landes“. Während sich in der City West eine Lösung anbahnt, scheint noch fraglich, wie der Lichterglanz in Mitte ab 2021 finanziert wird.

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