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Designkaufhaus wechselt den Betreiber: Vermieter kündigt dem Stilwerk an der Kantstraße

Der Gebäudeeigentümer hat den Betreibervertrag mit der Stilwerk Management GmbH gekündigt. Die Läden im Charlottenburger Design-Center dürfen aber bleiben.


In diesem Jahr will die Hamburger Stilwerk-Gruppe ihr 25. Jubiläum feiern – soweit dies in der Coronakrise möglich ist. 1996 hatte das erste Design-Center und Einrichtungshaus in Hamburg eröffnet, 1999 und 2000 kamen Filialen in Berlin und Düsseldorf hinzu. Doch für den größten der drei Standorte an der Charlottenburger Kantstraße ist es bald vorbei.

Nach Tagesspiegel-Informationen hat der Gebäudeeigentümer CBRE Global Investors den Betreibervertrag mit der Stilwerk Management GmbH zum 1. Mai gekündigt. Das bedeutet allerdings nicht das Aus für die rund 40 Geschäfte, die dort auf mehr als 20.000 Quadratmetern in vier Etagen hochwertige Möbel, Wohnaccessoires, Lampen, Grünpflanzen und Klaviere verkaufen.

Aus Kreisen der Mieter ist zu hören, dass ihre Verträge fortbestehen. CBRE habe als Ziel genannt, das Haus unter einem neuen Namen „regionaler“ zu führen. Bisher wurde der Betrieb großenteils aus der Hamburger Stilwerk-Zentrale gesteuert.

Dem Vernehmen nach sucht diese einen neuen Standort in Berlin. Gegenüber dem Tagesspiegel wollten sich zunächst weder das Unternehmen noch der bisherige Vermieter äußern. Eine öffentliche Erklärung zur Zukunft in Berlin solle es erst in zwei bis drei Wochen geben, sagte eine Stilwerk-Sprecherin. Allein in den vorigen 13 Jahren hatte das Haus an der Kantstraße 17 / Ecke Uhlandstraße drei Mal den Eigentümer gewechselt.

CBRE Global Investors erwarb es im November 2018. Der Firma gehören deutschlandweit mehrere Einkaufszentren und seit Ende 2020 das Stadtquartier „Bricks“ in Schöneberg. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen CBRE Group, die als eines der weltweit größten Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor gilt.

Umbauten in zwei Etagen

Im Berliner Stilwerk gab es zuletzt schon Veränderungen. In der vierten Etage wurden Läden zu Büros umgewandelt. Dafür zog der Berliner Klavierhersteller Bechstein mit seinem Showroom in zwei vorherige Möbelhandlungen im ersten Stockwerk um.

[340.000 Leute, 1 Newsletter: Der Autor dieses Textes, Cay Dobberke, schreibt den Tagesspiegel-Newsletter für Charlottenburg-Wilmersdorf. Den gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

Der wirtschaftliche Erfolg des Themenkaufhauses war bereits vor der Coronakrise schwer einzuschätzen. Wegen relativ hoher Preise in den Geschäften kamen nicht viele Kunden dorthin – andererseits konnten die Händler schon mit relativ wenigen Verkäufen hohe Umsätze erzielen.

Für die Kantstraße erwies sich das Stilwerk als Glücksfall: Nach der Eröffnung im November 1999 siedelten sich rundum weitere Einrichtungsläden an. Außerdem gehörte das Center zu den Gründern des jährlichen Festivals „Designmeile Kantstraße“, das inzwischen „Berlin Design Week“ heißt.

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