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Das Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion entstand in den 50er Jahren und lag später unmittelbar an der Mauer.

© Kay Nietfeld/dpa

Deutlich höhere Kosten als angedacht: Bebauungsplan für Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg steht

Die Pläne für ein neues Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark stoßen nicht nur auf Zustimmung. Nun ist ein wichtiger Planungsschritt getan.

Stand:

Die Planungen für den Neubau des Stadions und den Umbau des anliegenden Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Prenzlauer Berg sind einen Schritt vorangekommen. Der Berliner Senat beschloss am Dienstag den Entwurf für einen Bebauungsplan, der nun an das Abgeordnetenhaus zur weiteren Beratung und Beschlussfassung weitergeleitet wird. 

Nach Angaben von Bausenator Christian Gaebler (SPD) bildet der Plan die Grundlage für den Bau eines Stadions mit 20.000 Plätzen, aber auch für eine neue Sporthalle, ein Begegnungszentrum für Verbände und etliche Spielfelder für unterschiedliche Sportarten. Die heutige Gymnastikwiese soll demnach zum Teil erhalten bleiben, ebenso wie eine Platanenallee. 

Unterm Strich werde es künftig 38 Bäume mehr auf dem Gelände geben als bisher, erläuterte Gaebler. In dem Entwurf für den Bebauungsplan sei auch der Nachweis erbracht worden, dass das Projekt im Hinblick auf den Artenschutz umsetzbar sei. Im Zuge des seit geraumer Zeit laufenden Stadionabrisses gab es juristische Auseinandersetzungen um Brutplätze für Vögel und den Lebensraum von Fledermäusen, in deren Folge sich der Rückbau der Westtribüne verzögert.

Kosten explodierten 

Die voraussichtlichen Kosten für den kompletten neuen Sportpark bezifferte Gaebler auf 263,4 Millionen Euro. Sie liegen damit um ein Vielfaches höher als ursprünglich angedacht. Um unter 300 Millionen Euro zu bleiben – wie vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses angewiesen – sei das Vorhaben an manchen Stellen abgespeckt worden, sagte Gaebler. 

So verzichte man auf eine Tennishalle, sagte der Senator. Außerdem falle das geplante Begegnungszentrum kleiner aus, als bislang geplant. Das Gebäude soll nun vor allem für Verwaltung genutzt werden. Für Begegnungsräume könne man Räumlichkeiten im Stadion nutzen, sagte Gaebler. In der Sporthalle sei zudem die geplante Kapazität auf 2000 Plätze verringert worden.

Der Senator geht davon aus, dass der Stadionneubau nach dem endgültigen Beschluss des Bebauungsplans und dem Abriss der alten, aus DDR-Zeiten stammenden Sportstätte 2026 beginnen kann. 2028 könnte das Stadion fertig sein, bis 2030 dann auch alle anderen Vorhaben auf dem Areal. Das Projekt hat nicht nur Befürworter, eine Bürgerinitiative sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften dagegen. 

Asbestfund 

Vor einem Monat waren bei Abrissarbeiten überraschend Asbestbaustoffe entdeckt worden, deren Existenz bisher nicht bekannt war. Laut Gaebler handelt es sich vermutlich um Schutt aus der Bauzeit, der damals wohl einfach in Hohlräumen entsorgt wurde. 

Nach seinen Worten geht der Senat davon aus, dass die Baufirma die Schadstoffe fachgerecht entsorgt – in Abstimmung mit den zuständigen Landesbehörden. Gaebler wies Vorwürfe der Bürgerinitiative zurück, wonach Gefahren durch den Asbest verschleiert und das Material nicht fachgerecht behandelt worden sei. (dpa, tsp)

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