Berlin: Die Amtsärztin
Uta Weiprecht, 61 Beruf Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Chefin der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und Aids in Pankow. In der DDR hat sie seit 1978 die einzige Beratungsstelle Ost-Berlins geleitet.
Stand:
Uta Weiprecht, 61
Beruf
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Chefin der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und Aids in Pankow. In der DDR hat sie seit 1978 die einzige Beratungsstelle Ost-Berlins geleitet. Seit ’85 wurden dort Test gemacht. Vor der Wende waren es etwa 300 im Jahr.
Alltag
Heute macht Uta Weiprecht 2000 Aidstests pro Jahr – die höchste Zahl in den sechs amtlichen Beratungsstellen, denn im Großbezirk leben viele junge Leute und Homosexuelle. Wer zu ihr kommt, spricht mit einem Sozialarbeiter, dann wird Blut abgenommen. Nach einer Woche kann man sich den Befund abholen. Ein bis zwei im Monat sind positiv. Aber bei der Hälfte aller Patienten gab’s nie ein Risiko. Sie waren einfach schlecht über Aids informiert.
Das Erlebnis der Woche
Seit einer Woche ist der Aidstest kostenpflichtig (zehn Euro). Uta Weiprecht ist unwohl, denn nun muss sie Patienten klassifizieren: Da der Test anonym ist, bleibt ihr nichts übrig als zu schätzen, ob sie wohl zahlen können. Text: rcf/Foto: Mike Wolff
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